Die Generation Y in der Pflege: Dank ihres eigenen Projekts ist Sandra im Job besonders zufrieden

Viele Nachwuchskräfte im Krankenhaus möchten sich heutzutage gleich nach Abschluss der Ausbildung weiterentwickeln und suchen neue Herausforderungen. Sie arbeiten gern in der Pflege, aber ein Studium, ein Projekt oder eine Weiterbildung nebenbei machen den Karriereplan erst rund und erhöhen die Zufriedenheit im Job und im Unternehmen deutlich. Die DRK Kliniken Berlin unterstützen die junge Generation und ihre Bedürfnisse. Krankenpflegerin Sandra ist das beste Beispiel dafür.

Ihr Gastvater in den USA hat sie zum Pflegeberuf gebracht

Die Begeisterung für den Pflegeberuf kam für Sandra unerwartet. Kurz vor dem Abitur verbrachte sie ein Jahr bei einer Gastfamilie in den USA. Und ihr Gastvater hatte sich mit knapp 60 Jahren entschieden, einen neuen beruflichen Weg als Krankenpfleger anzutreten! „Ich war sehr beeindruckt und inspiriert von seiner Motivation und der Ausbildung dort“, erzählt Sandra. „Ich habe ihn dabei unterstützt und wir haben gemeinsam gelernt. Als ich dann mein Abitur geschafft hatte, wollte ich den gleichen Weg gehen.“ Gesagt, getan.

Ein Studium, ein Kind und der Wiedereinstieg

Sandra ist den DRK Kliniken Berlin schon seit 2013 verbunden. Hier hat sie ihre Ausbildung gemacht und direkt danach angefangen, auf der Gastroenterologie in Köpenick zu arbeiten: „Ich wollte unbedingt nach Köpenick und auf der Gastroenterologie wurde gesucht!“

Da sie sich noch weiterentwickeln wollte, hat Sandra angefangen, Gesundheitswissenschaften zu studieren. Es war nicht leicht, das Studium und die Arbeit unter einen Hut zu bringen. „In dieser Zeit habe ich in Teilzeit weiter auf der Gastroenterologie gearbeitet. Dann kam noch meine Schwangerschaft dazu. Aber nach meiner Elternzeit ließ ich mich für mehr Flexibilität in den unternehmenseigenen Springerpool versetzen und schrieb gleichzeitig meine Bachelorarbeit über interdisziplinäre Zusammenarbeit der Professionen Medizin und Pflege.“

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Wer sich engagiert, kommt weiter

Im Oktober 2020 hat Sandra ihren Bachelor of Science-Titel verliehen bekommen. Von ihrem Engagement und ihren Ambitionen hatte inzwischen auch Schwester Konstanze gehört, der eine Idee für ein neues Projekt in den DRK Kliniken Berlin Köpenick im Kopf herumschwebte. Nach einem Gespräch der beiden Kolleginnen mit Pflegedienstleiterin Astrid Weber wurde allen dreien klar: Das Projekt „PfiFf“ wird Sandra übertragen!

„PfiFf – Pflege in Familien fördern“ wurde von der AOK Nordost ins Leben gerufen und wird in vielen Kliniken in Deutschland kostenlos angeboten. Das Projekt soll pflegende Angehörige unterstützen. „Das Leben ist unberechenbar und schickt manchmal harte Schicksalsschläge wie Unfälle. Viele Familien möchten sich selbst um ihre Liebsten kümmern. Sie wissen aber nicht wie. Sie sind überfordert, weil sie sich noch nie mit der Pflege beschäftigt haben. Für solche Familien ist dieses Projekt entstanden“, erzählt Sandra.

Projektarbeit in Zeiten der Pandemie

Angeboten werden Anleitungen, Pflegeschulungen oder Gesprächsrunden zum Themen wie: Wundversorgung, Ernährung, Alltag mit Demenz. Die Teilnehmer bekommen Antworten nicht nur zu Fragen rund um die Pflege, sondern auch zu amtlichen Dingen wie die Beantragung einer Pflegestufe. Auch Praxisübungen sind im Programm. „In Pandemiezeiten musste ich etwas umdenken, da ja bis vor kurzem keine Präsenzveranstaltungen möglich waren. Also nutzte ich für die Anleitung der Angehörigen die Pflegepuppe unserer Praxisanleiter“, berichtet Sandra.

Sie bekommt ein gutes Feedback für ihre Arbeit. Das Angebot wird gut angenommen und die Teilnehmer sind sehr dankbar. „Ich möchte das Projekt in Zukunft für den ganzen Klinikverbund anbieten, nicht nur für den Standort Köpenick. Deswegen habe ich einen Social Media-Auftritt für das Projekt gestaltet. Auf Instagram und Facebook fasse ich interessante Fakten rund um die Pflege zusammen. Alle Inhalte gestalte ist so, dass auch Laien sie ohne Probleme verstehen können“, erzählt Sandra. „Letztes Wochenende fand der erste Pflegekurs vor Ort statt. Er wurde für fünf Angehörige am Samstag und Sonntag organisiert – natürlich mit Hygienekonzept. An beiden Tagen konnten wir jeweils über vier Stunden lang Theorie und Praxis kombinieren.“

Zwei halbe Stellen machen es möglich

Nebenbei ist Sandra übrigens immer noch in der Pflege tätig. Wie ist das möglich? Familie, Beruf, Projektmanagerin… Wie bringt Sandra alles unter einen Hut? „Ich arbeite Vollzeit, eine halbe Stelle im Springerpool und eine halbe Stelle als Projektleitung. Das klappt super. Die Flexibilität bei der Dienstplanung im Springerpool macht es möglich, dass ich meine Arbeitszeiten und die Projektkurse um die Kita-Schließzeiten und meinen 2jährigen Sohn herumplane.“

Text: DRK Kliniken Berlin / Katarzyna Marek-Pokorny

Maja_Schaefer, am 22. Juli 2021
Gastroenterologie, Köpenick
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