„Wir bleiben hier!“: Außergewöhnlich hohe Übernahmequote bei den frisch examinierten Azubis

Liegt es an der freundschaftlichen Unterstützung durch unsere Zentralen Praxisanleiter:innen oder an der Pandemie, die junge Leute gesettelter macht? Wir freuen uns, dass 100% unserer Auszubildenden aus dem letzten Jahrgang der auslaufenden Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung nach dem Examen im Unternehmen bleiben! Einer von ihnen ist Malte, der sich die Gastroenterologie am Standort Mitte für seine Festanstellung nach der Ausbildung ausgesucht hat.

Die Leidenschaft für die Pflege liegt in der Familie

Das Interesse an der Pflege erwachte, als Malte Teenager war. „Meine Mutter ist Krankenschwester und arbeitete in der Psychosomatik in der Charité, als ich meinen Schulabschluss machte. Sie erzählte oft Geschichten von der Arbeit und ich wollte am eigenen Leib erfahren, wie es so ist, als Pfleger zu arbeiten.“

Mit 17 Jahren hat sich Malte für ein Freiwilliges Soziales Jahr beim damaligen Arbeitgeber der Mutter entschieden, die Asklepios Klinik Birkenwerder. „Mein Einsatz dauerte 6 Monate und hat mich überzeugt, dass das Gesundheitswesen meine Branche ist. Ich habe mich aber nicht sofort für die Pflege entschieden, sondern zuerst die Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Laborassistenten angefangen.“ Für die Ausbildung in der Pflege habe sich damals aber sein jüngerer Bruder entschieden. „Ich hatte ihm oft erzählt, was ich in der Pflege alles tun und erleben konnte. Das hat ihm geholfen, die Entscheidung für seine Ausbildung zu treffen.“

Pflege, Pflege, nochmals Pflege – manchmal ging es zu Hause um nichts anderes: „Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, passierte es oft, dass beim Abendbrot der Krankenhausalltag sehr detailliert diskutiert wurde“, schmunzelt Malte. Für meinen Bruder und meine Mutter war es kein Problem, beim Essen auch über unangenehme Teile der Arbeit zu sprechen. Für meinen Vater, der Lehrer ist, und meine Schwester wurde es oft zu viel. Sie haben uns dann gebeten, das Thema zu wechseln.“

Der Kontakt zum Menschen ist das Wichtigste

Die MTLA Ausbildung erwies sich als interessant für Malte, hatte aber einen großen Nachteil. „Nach sechs Monaten habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmte: Der Kontakt mit Menschen hat mir gefehlt. Ich habe mir die Zukunft als Mitarbeiter in einem Labor ausgemalt und bin zum Entschluss gekommen, dass mir diese Zukunftsperspektive nicht gefällt. Ich wusste, dass ich etwas mit Menschen machen will. Und dadurch, dass meine Mutter und mein Bruder in der Pflege arbeiten, dachte ich, dass ich das doch einfach auch machen kann.“

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Der jüngere Bruder von Malte arbeitet übrigens auch in den DRK Kliniken Berlin Mitte, in der Pneumologie. Manchmal treffen sich die beiden in der Pause im Garten des Krankenhauses. „Eigentlich ist Frithjof der Grund, aus dem ich mich für die Ausbildung beim biz Bildungszentrum beworben habe. Er hat seine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger 1,5 Jahre vor mir angefangen und mir viel Gutes berichtet. Deswegen war der Wahl des Bildungsträgers für mich ganz einfach.“

Und warum nach Mitte?

Auch die Wahl des Standortes Mitte für Maltes Festanstellung nach der Ausbildung war kein großes Hin und Her: „Ich habe schon meine Ausbildung hauptsächlich in Mitte gemacht. Was mich überzeugt hat, sind die Menschen. Von Anfang an wollte ich unbedingt in eins von zwei Teams: auf die Gastroenterologie oder die Gefäßchirurgie. Während der Ausbildung habe ich von beiden Teams sehr viel Zuneigung und Unterstützung erfahren, als ob ich schon immer dazugehört hätte.“

Als Beispiel nennt er seiner Vorbereitung auf das Probeexamen. Ein paar Monate vor der geplanten Prüfung bekam Malte nämlich plötzlich Panik. Er zweifelte an sich und seinen Fähigkeiten. „Das Team hat mich auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Nur dank ihrer Unterstützung bin ich jetzt hier! Nach dem kurzen Aussetzer habe ich sowohl mein Probe- als auch das finale Examen bestanden. Und jetzt will ich den Kollegen durch meinen Arbeitseinsatz etwas zurückgeben.“

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Wie geht es nach der Ausbildung weiter?

Auf der gastroenterologischen Station fühlt sich Malte sehr wohl. „Es ist zwar nicht der Bereich, für den ich innerlich brenne, aber die Arbeit ist spannend und mach Spaß. Jetzt kann ich Dinge lernen, für die während der Ausbildung keine Zeit war oder die währenddessen noch nicht vorgesehen waren. Zum Beispiel wie man bestimmte Sonden benutzt. Ich wusste zwar aus der Theorie, wie sie funktionieren, aber sie kamen jetzt erst zum Einsatz. Zum Glück habe ich sehr rücksichtsvolle Kolleg:innen, die mir alles genau erklären. Auch mehrmals, wenn’s sein muss 😉 .

Ob er für immer auf dieser Station bleiben wird, weiß Malte noch nicht. Sein eigentliches Interesse liegt in der Psychiatrie. „Mir fällt es leicht, Kontakt zu Patient:innen zu knüpfen, und ich kann mit ihnen reden. Deswegen finde ich, dass ich gut zur psychiatrischen Abteilung passen würde. Zurzeit plane ich aber kein Wechsel. Ich will erstmal meine Kenntnisse befestigen und weiter lernen. Ich bin aber neugierig und kann mir gut vorstellen, in zwei Jahren eine Hospitation in der Psychiatrie zu machen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.“

Doch erstmal genießt Malte das Großstadtleben mit zwei neuen sehr guten Freunden, die er in der Ausbildung kennengelernt hat. Manchmal zocken sie auch eine Runde online. Seit kurzem wohnt er zusammen mit seiner Freundin im Wedding ganz nahe am Krankenhaus. „Ich mag diese Umgebung, wie bunt sie ist und dass man viele verschiedene Kulturen antrifft!“

Wir setzen Maßstäbe für die nächsten Jahre

Maltes Geschichte ist ein Beispiel für einen Trend, über den wir uns bei den DRK Kliniken Berlin sehr freuen: die steigende Übernahmequote bei unseren Auszubildenden. Bereits vergangenes Jahr im September meldete sich Pflegedienstleiterin Astrid Weber aus unserem Standort Köpenick mit der tollen Nachricht: knapp 90 Prozent unserer Auszubildenden (damals 13 von 15) bleiben bei uns! „Das setzt Maßstäbe für die nächsten Jahre, denn in der Vergangenheit wurde diese Quote nicht erreicht“, interpretierte Astrid Weber damals.

„Es liegt an der guten praktischen Ausbildung auf den Stationen und in den Funktionsbereichen durch die Praxisanleiter:innen und Zentralen Praxisanleiter:innen, am besonderen Klima des Miteinanders in unserem Krankenhaus, an den Abteilungsleitungen, die wissen, wie wichtig Integration in den Teams ist, an den Gesprächen zwischen Azubis und Pflegedienstleitung, die frühzeitig den Grundstein für eine gute Mitarbeiterbindung legen, und daran, dass wir jede:n auf seiner:ihrer Wunschstation einsetzen.“

Einer der „Übernommenen“ aus dem Jahr 2020 in Köpenick ist Sten, der inzwischen fest zum Team der Neurologie gehört und sich außerdem in der Kreativwerkstatt engagiert. Hier könnt ihr ihn im Video kennenlernen.

„Das habe ich in 10 Jahren Pflegedienstleitung noch nie erlebt“

In diesem Jahr ging die Erfolgsgeschichte weiter – und wurde sogar noch besser: 100%, der gesamte „Kurs 18-21“ der letzten Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung vor der Umstellung auf die neue Ausbildung Pflegefachfrau:mann, bleibt im Unternehmen!

„Das habe ich in meinen 10 Jahren als Pflegedienstleiterin zum ersten Mal erlebt!“, staunt Martina Parow, PDL am Standort Westend, und resümiert ähnlich wie Kollegin Weber: „Vielen Dank an alle Beteiligten! Ich denke, das gute Miteinander nach unserem Motto ‚Wir bedeuten einander etwas‘, die gute theoretische und praktische Ausbildung sind der Grund.“

Auch in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege haben wir unseren letzten Kurs vor der Umstellung verabschiedet und eine hohe Übernahmequote verzeichnet. Nur drei ehemalige Auszubildende haben das Unternehmen verlassen – eine davon, weil sie aus Berlin wegzog.

„Die Entwicklung unserer Azubis macht uns stolz“

Wir als Zentrale Praxisanleiter:innen sind unglaublich stolz“, sagt die Leitende Zentrale Praxisanleiterin Sofie Müller. „Zum einen auf die erbrachten Leistungen in den Examina, vor allem von den zwei Auszubildenden, die in die Nachprüfung mussten, und zum anderen auf die hohe Übernahmequote. Wir freuen uns auf gut ausgebildete Kolleg:innen, die uns in unserer Arbeit unterstützen und die Werte des Unternehmens leben werden.“

Am Tag der feierlichen Zeugnisübergabe waren fast alle Mitarbeiter:innen der Zentralen Praxisanleitung vor Ort und gaben die Rückmeldung, dass es sich um ein sehr emotionales Event handelte. „Wir hatten die Auszubildenden in den letzten Wochen der Ausbildung engmaschig und intensiv betreut und die Entwicklung seit Beginn der Ausbildung mit jedem Einzelnen reflektieren können“, erzählt Sofie Müller. Viele Absolvent:innen der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe-Ausbildung haben sich entschlossen, bei uns mit der 3-jährigen Ausbildung zum:zur Pflegefachmann:frau weiterzumachen.

Text: DRK Kliniken Berlin / Katarzyna Marek-Pokorny, Maja Roedenbeck Schäfer

Maja_Schaefer, am 16. November 2021
Ausbildung
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