Zeigt die Serie „Klinik am Südring“ die Realität im Krankenhaus? - DRK Kliniken Berlin Jobs Karriere

Zeigt die Serie „Klinik am Südring“ die Realität im Krankenhaus?

Sandra, 13, und Monique, 14, stehen im Foyer der DRK Kliniken Berlin Köpenick und unterhalten sich über die Sat1-Serie „Klinik am Südring“, die sie regelmäßig schauen. „Ich finde das total spannend, wie sie dort die Verletzungen zeigen und die Fälle in der Notaufnahme behandeln“, sagt Sandra. Darum sind die beiden Schülerinnen beim heutigen Ausflug ihrer Klasse ins Krankenhaus auch ganz besonders neugierig auf die Notaufnahme. Und auf das Labor!

Keiner möchte sterben

Eine von fünf achten Klassen der Grünauer Gemeinschaftsschule besucht die DRK Kliniken Berlin Köpenick im Rahmen des Projektes „Berufsfelderkundung – Berliner Schülerinnen und Schüler retten Leben“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Sandra und Monique möchten beide ihr Abitur machen. Sandra interessiert sich danach auf jeden Fall für den medizinischen Bereich, Monique ist noch nicht sicher: Entweder möchte sie im Büro arbeiten oder Pflegefachfrau werden. In der Zeitung haben sie gelesen, dass das manchmal ein stressiger Beruf ist, aber das schreckt sie nicht ab. „Ich habe Geschwister, ich komme mit Stress klar“, witzelt Sandra. Und Monique sagt: „Jeder hat das Recht, behandelt und gepflegt zu werden, und keiner möchte sterben. Deshalb müssen Pflegeberufe sein.“

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Die Neugier des Nachwuches wecken

Die Jungs aus der Klasse sind da noch nicht ganz so weit. William, 13, war zwar schon mal mit einem Handgelenkbruch im Krankenhaus und Uzi, 13, wurde an den Mandeln operiert. Arzt finden sie als Beruf ganz interessant, aber eigentlich ist ihnen das Thema noch ein bisschen zu weit weg, um sich damit zu beschäftigen. Ein Ansporn für die Mitarbeitenden der DRK Kliniken Berlin Köpenick, die sich um die Schülergruppe kümmern, die Neugier des Nachwuchses zu wecken!

Zuerst erklärt Sabine Lein, Leiterin des Lob- und Beschwerdemanagements, die Grundregeln fürs Krankenhaus: Nicht laut sein, um die Patienten nicht zu erschrecken, und wenn Ärzte oder Pfleger schnellen Schrittes den Flur entlang kommen, sofort Platz machen! Die erste Aufgabe für die knapp 30 Schüler*innen: Sich anhand der Wegweiser im Krankenhaus orientieren und den Hörsaal finden. Dort warnt Professor Dr. med. Claudia Höhne, Chefärztin der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, bloß rechtzeitig Bescheid zu sagen, wenn jemandem flau im Magen wird: „Auf der Intensivstation kann man schon mal Muffensausen bekommen, das ist ganz normal!“

Die erste Berufsstation ist aber recht harmlos – es ist die Physiotherapie. Die Schüler bekommen Utensilien in die Hand, mit denen dort gearbeitet wird: Hanteln, Gymnastikbänder, Bälle. Andreas Vandrey, Leiter der Physiotherapie, erzählt dort, wie er zu seinem Beruf gekommen ist: durch ein Praktikum in einer Reha-Klinik. Die Schüler erfahren, wo Physiotherapeuten überall arbeiten: im Akutkrankenhaus, in Praxen – und sogar für Profisportler. „Das sind aber ehrlich gesagt die wenigsten“, gibt Andreas Vandrey zu. Er erzählt von den tollen Seiten, aber auch von den Schattenseiten seines Berufs.

Eins der schönsten Erlebnisse war, als er mit zwei ehemaligen Patienten, die inzwischen Freunde von ihm sind, an einer Triathlonstaffel teilgenommen hat: einer schwimmt, einer radelt und Vandrey läuft. Sie haben schon zweimal den 2. und einmal den 3. Platz belegt. Nicht so schön ist es, wenn man als Physiotherapeut mit ungepflegten Patienten zusammenarbeiten muss oder wenn die Patienten nicht mitmachen wollen und ihre Übungen zu Hause vergessen.

Nach einigen weiteren Informationen über die Karrierewege in der Physiotherapie (zum Beispiel Hauptschulabschluss plus zweijährige Ausbildung als Masseur plus Ausbildung als Physiotherapeut oder Mittlerer Schulabschluss plus Ausbildung zum Physiotherapeut plus Bachelorstudium Gesundheitsmanagement) dürfen die Schüler der Grünauer Gemeinschaftsschule im Physiotherapieraum Wackel- und Rollbretter oder das Gehen mit Socken auf unebenem Grund ausprobieren.

Danach werden sie noch die Wöchnerinnenstation, die Intensivstation und das Labor besuchen, Hebammen, Kinderkrankenpfleger, Labormitarbeiter und Ärzte kennenlernen. Und sie werden im Laien-Reanimationskurs Puppen durch Herzdruckmassage „wiederbeleben“, denn die Kultusministerkonferenz empfiehlt seit 2014, die sogenannte „REA“ in den Rahmenlehrplan aufzunehmen. Und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie arbeitet an der Umsetzung in Berlin.

Dann sollen sich die Schüler Notizen auf einem Fragebogen machen: „Was ist das Besondere an dem Beruf, der vorgestellt wurde? Für welche Dinge sollte ich mich interessieren, wenn ich den Beruf ergreifen will?“ Und schließlich den anderen vier achten Klassen von ihrem Besuch im Krankenhaus erzählen, wenn nach den Winterferien das Thema Blut-Herz-Kreislauf in Biologie durchgenommen wird. Denn 150 Schüler*innen – das wären im Stationsalltag der DRK Kliniken Berlin Köpenick dann doch zu viele gewesen…

Text: DRK Kliniken Berlin/Maja Schäfer

Maja_Schaefer, am 30. März 2020
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