Seit April dieses Jahres bieten wir zum ersten Mal die Ausbildung als Anästhesietechnische:r Assistent:in (ATA) an. In Kooperation mit der Akademie für Gesundheit in Berlin Buch, wo der Theorieunterricht stattfindet, sind die DRK Kliniken Berlin Westend die Praxiseinrichtung für 3 Auszubildende. Am Montag, den 9. Mai, waren die neuen Azubis zum ersten Mal bei uns in der Praxis und am nächsten Tag wurden sie von Pflegedienstleiterin Martina Parow persönlich begrüßt: „Na, wie war der erste Tag?“ Im Karriereblog lernt ihr die drei kennen.
Als Lisanne, Anton und Annabell aus der Mitarbeiterumkleide kommen, sehen sie mit Haube, Mundschutz und Kasack schon genauso professionell wie alle anderen Mitarbeitenden im OP-Bereich aus. Abteilungsleiterin Angela Kapol begleitet sie und man kennt sich auch schon ziemlich gut, denn Angela hat sich am ersten Tag zwei Stunden Zeit genommen, um eine ausführliche Einführung zu geben.
„Das ist unsere Premiere mit der ATA Ausbildung und es wird nicht alles gleich 100% klappen“, erzählt sie. „Auch das Team muss sich umgewöhnen. Denn vorher hatten wir vor allem Praktikant:innen aus der Weiterbildung als Anästhesie- und Intensivfachpfleger:in. Mit ihnen fängt man auf einem anderen Niveau an.“
Die Mitarbeitenden seien sehr positiv gegenüber den neuen Auszubildenden eingestellt, so Angela. Alle hätten sich zum Ziel gesetzt, so nett und professionell zu sein, dass die jungen Leute gar nicht anders können als nach der Ausbildung im Team zu bleiben!
Nach der Einführung ging es auch gleich in den OP-Saal. Jede:r Auszubildende ist einem festen Bereich zugeteilt – von der Gynäkologie bis zum Beleg-OP. Später werden sie auch andere Fachrichtungen kennenlernen, überall sind die Anästhesiemethoden anders und andere Details zu beachten. Aber eins nach dem anderen!
Praxisanleiter Dominik hat keine Sorge, dass sich Lisanne, Anton und Annabell gut einarbeiten werden: „Ich möchte mit möglichst viel Spaß mein gesamtes Wissen weitergeben. Das ist mein Bestreben“, sagt er. Lockerheit gehöre auch im OP auf jeden Fall dazu, auch wenn die Situation ernst ist. „Man darf bei uns auch mal einen Witz machen, aber man muss natürlich immer schauen, ob der Patient das gerade abkann. Bisher bekomme ich aber nur positive Resonanz – von meiner Chefin Angela, von den Kolleg:innen und von den Patient:innen. Und das ist der Grund, aus dem ich jeden Tag gerne herkomme.“
Dominik findet es eigentlich gerade gut, dass er mit den drei Auszubildenden von ganz vorne anfangen kann. „Ich kann ihnen die Arbeit im OP genauso beibringen wie ich es für richtig halte und wie es hier im Team gut funktioniert“, sagt er. „Ich weiß, dass man in unserer Abteilung eine gute Zeit haben kann!“
Hier kannst Du Dich für einen Ausbildungsplatz als Anästhesietechnische:r Assistent:in bei uns bewerben (freie Plätze wieder ab April 2023)!
Pflegedienstleiterin Martina Parow weist darauf hin, dass aber auch die Auszubildenden etwas mit ins Team bringen: frischen Wind, neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft. „Ich bin froh, Sie hier zu haben, freue mich auf den Austausch und die gemeinsame Erfahrung bei dieser Premiere. Und ich bin sehr stolz auf mein Anästhesie-Team, das gesagt hat ‚Wir machen das!‘“
Jedes Jahr im April sollen nun drei neue ATA Auszubildende in den DRK Kliniken Berlin Westend dazustoßen. Die staatliche Anerkennung des Berufes, die noch ganz neu ist, trägt zu seiner wiederentdeckten Attraktivität bei. Und jetzt erfahrt ihr, was für unsere drei neuen Azubis der ausschlaggebende Grund war, sich für die ATA Ausbildung bei uns zu entscheiden:
„Mich hat der medizinische Bereich schon immer interessiert! Zuerst wollte ich nach dem mittleren Schulabschluss eine Pflegeausbildung machen, doch dann habe ich doch erst das Abitur absolviert. Danach habe ich Praktika im OP und in der Anästhesie gemacht und fand es sehr spannend. Also habe ich mich für die ATA Ausbildung entschieden und möchte mich danach auf jeden Fall weiterentwickeln. Ich bin ein Karrieretyp!
Ich habe keine Probleme damit, Blut zu sehen. Meine Freunde finden meinen Job zwar cool, möchten aber lieber nicht, dass ich allzu viele Details erzähle. Einmal war ich bei einer Brustamputation dabei und der Arzt hat mir alles ganz genau gezeigt. Auch meine Mutter mag sowas nicht hören, sie fühlt viel zu sehr mit den Patient:innen mit. Aber meiner Oma darf ich alles erzählen! Sie war Stationshilfe in der Kinderkrankenpflege, und findet das immer ganz toll, was ich berichte. Sie sagt, leider gab es die Berufe Operationstechnische und Anästhesietechnische Assistentin zu ihrer Zeit noch nicht.“
„Ich habe in der zehnten Klasse ein Praktikum in der Kardiologie der DRK Kliniken Berlin Westend gemacht, an das ich über Freunde der Familie gekommen bin. Da habe ich alle Bereiche von der Station bis zum OP kennengelernt. Ich durfte zwar im OP noch nichts selbst machen, aber die Atmosphäre hat mich total fasziniert! Man geht durch die Schleuse, zieht sich um und tritt in diese Parallelwelt ein. Das ist ein besonderes Gefühl.
Die Atmosphäre im OP ist konzentriert, das Team verbindet eine Art positive Anspannung und trotzdem sind alle lieb zueinander. Die Patienten befinden sich in einem sehr sensiblen Zustand und müssen sich fallen lassen. Nachdem ich das alles erlebt hatte, war mir klar, dass ich nicht Ewigkeiten mit dem Medizinstudium und der Theorie verbringen, sondern praktisch arbeiten möchte. Ich mochte die Kollegen, insofern war klar, dass ich mich hier bewerben würde. Das Vorstellungsgespräch mit Pflegedienstleiterin Martina Parow war toll, die Begrüßung durch die Abteilungsleiterin Angela Kapol auch!
Ich würde sagen, dieser Beruf ist Typsache. Entweder man hat Lust darauf oder nicht. Wer eine Scheu vor dem OP hat, sollte sich nicht dazu zwingen. Aber wer viel über den eigenen Körper lernen möchte und außergewöhnliche Dinge sehen und erleben will, der ist als Anästhesietechnischer Assistent genau richtig.“
„Ich habe nach dem Abitur zuerst eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin angefangen. Doch das war mir zu trocken. Ich möchte nicht mein ganzes Berufsleben lang nur Medikamente in der Apotheke verkaufen. Also habe ich mich mit Hilfe von Freunden und dem Internet nach anderen Ausbildungsberufen umgehört.
Ich habe ein Praktikum im Bereich OP und Anästhesie in einem anderen Krankenhaus gemacht. Die Anästhesie gefiel mir besser, weil man es dort noch mit wachen Patient:innen zu tun hat. Ich habe eigentlich eine sehr ruhige Art und kann Menschen gut beruhigen. Nur jetzt in den ersten Tagen bin ich ziemlich aufgeregt, denn man übernimmt schließlich viel Verantwortung und möchte nichts falsch machen!
Ich wollte in dem anderen Krankenhaus, in dem ich mein Praktikum absolviert habe, nicht meine Ausbildung machen, denn dort haben sich die Fachkräfte überhaupt nicht für uns Praktikanten interessiert. Bei den DRK Kliniken Berlin war das ganz anders. Mit Pflegedienstleiterin Martina Parow hatte ich einen langen Mailkontakt und habe mich gleich willkommen gefühlt.“
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