Weil ihr Freund zum Studieren nach Deutschland gegangen war, hat Sara, 27, aus Kurdistan beschlossen, auf eigene Faust Deutsch zu lernen und Pflege zu studieren. Ihr Ziel: sich in Deutschland eine Karriere als Pflegefachfrau und später als Fachpflegekraft für Anästhesie- und Intensivpflege aufzubauen. Viel Geduld und Durchhaltevermögen waren gefragt, aber inzwischen ist Sara im Anpassungskurs bei den DRK Kliniken Berlin ihrem Traum schon ein großes Stück nähergekommen.
Eigentlich wollte ich nach der Schule Ärztin werden – alternativ hat mich auch ein Englischstudium fasziniert. Beides ließ sich damals nicht realisieren. Meine Mutter, die uns nach dem frühen Tod meines Vaters allein großgezogen hat, sagte: „Geh in die Pflege – da wirst Du gebraucht und hast eine solide Zukunft!“ Dieser Rat hat mich getragen.
Ich bin die erste Pflegekraft in unserer Familie. Kurz nach mir hat auch meine jüngere Schwester mit Pflege begonnen. Heute merke ich jeden Tag, wie gut mir diese Arbeit liegt: aufmerksam zuhören, sorgfältig handeln, in angespannten Momenten ruhig bleiben und gemeinsam im Team Verantwortung übernehmen. Die kleinen Fortschritte der Patient*innen – ein tieferer Atemzug, ein sichererer Gang, ein Lächeln – bestätigen mir, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe.
Mich hat die Vorstellung motiviert, in Deutschland als Pflegefachkraft zu arbeiten und mir eine solide berufliche Zukunft aufzubauen. Dafür war mir von Anfang an klar: ohne die Sprache geht es nicht. Also habe ich Schritt für Schritt angefangen – oft allein am Schreibtisch mit Büchern, Notizen und YouTube-Videos. Es war nicht immer leicht, manchmal auch frustrierend, aber ich habe nie aufgehört.
Mein Mann, der hier in Berlin Politikwissenschaft studiert, hat mich dabei sehr unterstützt: Er hat mir das richtige Material besorgt, mir immer wieder tolle Ideen mitgegeben, wie ich besser lernen kann, und mich ermutigt dranzubleiben. So hat er mir sehr geholfen, auch in schwierigen Phasen nicht aufzugeben. Schließlich habe ich die B2-Prüfung beim Goethe-Institut bestanden – ein Moment, auf den ich bis heute mit Stolz zurückschaue. Weil er mir gezeigt hat: Mit Geduld und Ausdauer kann ich meine Ziele erreichen.
Im Dezember beende ich meinen Anpassungskurs. Wir sind eine kleine Gruppe von fünf Personen, die alle aus ganz unterschiedlichen Ländern kommen. Ich bewundere, wie motiviert und mutig jede*r von uns diesen Weg geht – jede Geschichte ist anders, aber wir haben alle das gleiche Ziel: in Deutschland als Pflegefachkraft anerkannt zu werden. Das verbindet uns und wir unterstützen uns gegenseitig beim Lernen.
Wenn ich meine Anerkennung als Pflegefachfrau in Deutschland erhalten habe, möchte ich mich weiter spezialisieren – mein großes Interesse gilt der Weiterbildung Anästhesie- und Intensivpflege. Langfristig könnte ich mir auch ein Masterstudium vorstellen. Mein Mann und ich möchten uns außerdem hier ein stabiles Leben aufbauen und Deutschland besser kennenlernen. Reisen innerhalb Deutschlands stehen deshalb ganz oben auf unserer Liste, und natürlich hoffe ich auch, bald wieder meine Heimat besuchen zu können.
Kurdistan ist bekannt für seine Gastfreundschaft und die besondere Wärme der Menschen. Wer uns besucht, spürt sofort: Türen und Herzen stehen offen, und gemeinsames Essen gehört immer dazu. Unsere Küche ist vielfältig – besonders beliebt sind Gerichte wie Biryani oder gefüllte Köfte, die für unsere Kultur typisch sind.
Auch die Landschaft ist beeindruckend: grüne Täler, hohe Berge und klare Flüsse machen die Natur sehr abwechslungsreich. Gleichzeitig gibt es viele Spuren unserer Geschichte – alte Festungen, Museen und lebendige Städte mit Märkten.
Jede*r zählt bei uns mit seiner*ihrer ganz persönlichen Geschichte! Bewirb Dich hier, um mit Sara in den DRK Kliniken Berlin Mitte zu arbeiten.
Ja, natürlich gibt es Unterschiede. Schon bevor ich nach Deutschland kam, habe ich vieles über das Leben hier erfahren – und doch ist es im Alltag noch einmal etwas anderes. Besonders die Pünktlichkeit, die Ernsthaftigkeit im Arbeitsleben und die Bürokratie habe ich als sehr typisch erlebt. Das Leben hier ist in manchen Dingen anspruchsvoller, und natürlich vermisse ich meine Heimat. Gleichzeitig entdecke ich viel Neues, das ich spannend finde, und es wird nie langweilig. Eine Herausforderung ist momentan die Wohnungssuche, da mein aktueller Mietvertrag befristet ist. Aber ich sehe das positiv: Es ist ein weiterer Schritt, um in Berlin richtig anzukommen und mir hier ein Zuhause aufzubauen.
Im Berufsalltag läuft vieles sehr gut. Meine Kolleginnen in der Thoraxchirurgie der DRK Kliniken Berlin Mitte sind hilfsbereit und freundlich. Besonders wertvoll ist für mich, dass ich jederzeit Fragen stellen kann – sei es zu praktischen Tätigkeiten wie dem Legen eines Zugangs oder zu Abläufen auf der Station. Diese Offenheit gibt mir Sicherheit. Ich wurde im Team sehr herzlich aufgenommen, und das erleichtert mir den Einstieg. In der Thoraxchirurgie erlebe ich viel Abwechslung: Operationen, Thoraxdrainagen, die Betreuung von Patient*innen mit Diabetes – man kann täglich Neues lernen. Spannend finde ich aber auch das Fachgebiet der Kardiologie, da ich in diesem Bereich bereits in Kurdistan gearbeitet habe.
Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer
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