Trauer, Sterben und Verlust: Unsere FSJler*innen reflektieren über das Lebensende

Die Bildungstage im November standen ganz im Zeichen des Wochenthemas „Trauer, Sterben und Verlust“. Ein schweres, aber unglaublich wichtiges Thema, das den Freiwilligen hilft, um ihre Arbeit in den Einsatzstellen gut meistern zu können. Zum Start hatten sie außerdem die erste Möglichkeit, ihre Arbeit in der Praxis zu reflektieren und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Gelassen durch den Arbeitsalltag

Im Workshop „Bewältigungsstrategien im FSJ-Alltag“ konnten sich unsere Freiwilligen über den Umgang mit dem Tod von Patient*innen austauschen und entwickelten Strategien zur Stressbewältigung im Arbeitsalltag. Es ging darum, die Selbstsicherheit der Freiwilligen zu stärken und Wege zu finden, auch in herausfordernden Situationen gelassen und sicher zu handeln. Dabei kamen schöne Gespräche zustande, die allen sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Was Trauer mit KI zu tun hat

Der zweite Bildungstag stand unter dem spannenden Thema „Trauer und KI“. Unsere Freiwilligen schauten dafür im im Zeiss-Großplanetarium Prenzlauer Berg den Film „Eternal You“. Er zeigt, wie KI Avatare, also digitale Abbilder verstorbener Menschen erstellt und wie deren Angehörige damit noch einmal Kontakt zu geliebten Menschen aufnehmen können.

Bei unseren Freiwilligen hat der Film den Blick dafür geschärft, welchen Einfluss KI auf die Trauerarbeit eines Menschen haben kann. Ein polarisierendes Thema, bei dem auch unsere Freiwilligen lebhaft diskutierten, welche Chancen und Risiken die KI für trauernde Menschen birgt. Gerade die unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen dazu haben den Bildungstag besonders interessant gemacht.

Schon ein kleines Lächeln kann beruhigen

Den Tag darauf durften die Freiwilligen unser Hospiz in Köpenick besuchen und haben so einen Einblick in die Arbeit mit schwerstkranken und sterbenden Menschen erhalten. Eine Führung durch das Hospiz und transparente Informationen zu der so wichtigen Arbeit konnten anfängliche Berührungsängste abbauen.

Unsere Freiwilligen hatten die Gelegenheit die im Hospiz angewendete Aromapflege und äußere Anwendungen selber auszuprobieren und lernten außerdem Seelsorger Benedikt und seine Arbeit im Krankenhaus und im Hospiz kennen.

Unsere Freiwilligen fanden es besonders wertvoll, zu erkennen, dass Kommunikation mit Patient*innen nicht immer Worte braucht, schon das ‚Da sein‘ und ein kleines Lächeln können beruhigend wirken.

Du möchtest beim nächsten Bildungstag als Freiwillige*r mit dabei sein? Dann findest Du hier alle Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr / FSJ bei den DRK Kliniken Berlin und die Möglichkeit Dich zu bewerben!

Von Medizingeschichte bis Organspende

Im Medizinhistorischen Museum Berlin wurde der vierte Bildungstag verbracht. Neben spannenden Einblicken in verschiedene Krankheitsbilder erfuhren unsere Freiwilligen auch viel über die Entwicklung der Medizin durch die Jahrhunderte. Dabei wurde einmal mehr deutlich, wie wertvoll das Engagement der Freiwilligen für die DRK Kliniken Berlin ist.

Im Anschluss an den Museumsbesuch ging es direkt mit einem weiteren spannenden Programmpunkt weiter: Die studentische Initiative ‚Aufklärung Organspende‘ gab unseren FSJler*innen einen umfassenden Einblick in den Ablauf einer Organspende und räumte gleichzeitig mit verbreiteten Vorurteilen auf. Dabei entstand viel Raum für Fragen, Austausch und neue Perspektiven. Am Ende des Tages hatten viele das Gefühl, nun gut informiert eine bewusste Entscheidung treffen zu können, ob sie Organspender*in werden möchten oder nicht.

Kreativer und emotionaler Abschluss der Bildungswoche

Ausgestattet mit Papier und Stift machten sich unsere Freiwilligen am letzten Bildungstag in unserem Workshop „Im Dialog mit der eigenen Trauer: Schritte zu innerer Balance“ daran, ihre Gedanken und Emotionen zum Thema Abschied, Verlust und Tod aufzuschreiben und so auch die Erlebnisse der gesamten Bildungswoche zu verarbeiten und reflektieren.

Besonders schön war der erste FSJ-Sprecher*innenaustausch unseres aktuellen Jahrgangs. Unsere Sprecher*innen holten Feedback aus der Gruppe ein und regten einen lebendigen Austausch über viele verschiedene Themen an. So wurde spürbar, wie sehr dieser Austausch das Miteinander und den Zusammenhalt der Gruppe stärkt.

Nach einer vollen und gelungenen Bildungswoche starteten abschließend alle, gefüllt mit vielen neuen Eindrücken, in ein wohlverdientes Wochenende.

Laila Sengpiel, am 09. Dezember 2025
FSJ
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