Unsere Hockeyspielerin Malin, 25: Mitarbeitergeschichten aus den DRK Kliniken Berlin

Manch ein Kollege ist schon stolz, wenn er es nach dem Dienst einmal die Woche zum Joggen in den Schlosspark Charlottenburg schafft. Für Malin Stiebitz, die Assistentin der kaufmännischen Leitung in den DRK Kliniken Berlin Westend, sind das Peanuts. Die 25-Jährige spielt für den Berliner Hockey Club (BHC) in der ersten Bundesliga im Feld- und Hallenhockey und trainiert vor und nach der Arbeit mehr als acht Stunden in der Woche.

Wie sieht eine Arbeits- und Trainingswoche für dich aus?

Meist habe ich nach der Arbeit um 17 oder 18 Uhr Training in Zehlendorf, außer mittwochs, da kommt ein Frühtraining morgens um 7 Uhr dazu. Montags habe ich zum Beispiel ein normales Training, Videoanalyse und eine Besprechung der Spiele vom Wochenende. Von März bis Oktober ist Feldsaison, von November bis Februar Hallensaison. Da haben wir andere Schläger, ein anderes Feld und eine andere Mannschaftsgröße. Das finde ich so attraktiv am Hockey, dass es so vielfältig ist!

Wie kamst du überhaupt zum Hockey?

In Hannover, wo ich geboren bin, habe ich mit vier Jahren angefangen, Hockey zu spielen. Ich komme aus einer Hockey-Familie: Vater, Mutter, Zwillingsbruder und Verwandte – alle sind dabei. Mein Vater war Präsident in meinem jetzigen Verein und mit ihm habe ich früher viele Bundesligaspiele in Berlin besucht. Mit meiner Jugendmannschaft habe ich drei Deutsche-Meis­ter-Titel geholt! Mit 17 kam der Übergang in die Regionalliga in Hannover. 2013 holten wir mit der U21-Nationalmannschaft den Vizeeuropameistertitel. Dann habe ich Abitur und ein Freiwilliges Soziales Jahr im Hockeyverein gemacht. Ich wollte nach der tollen Kindheit- und Jugend, die ich dort hatte, etwas zurückgeben. Nach dem FSJ ging es dann nach Berlin zum Studieren und Hockeyspielen in der Bundesliga.

Wie schafft man das neben der Arbeit und dem Privatleben?

Ich spiele seit 21 Jahren Hockey, ich kenne das nicht anders. Hockey steht bei mir über allem, sogar die Hochzeit einer Freundin muss ich ausfallen lassen, wenn wichtige Spiele dazwischen kommen. Natürlich gibt es manchmal Momente, in denen man denkt: Warum mache ich das? Wir waren zum Beispiel gerade sechs Tage im Trainingslager in Barcelona. Das war toll, aber im Gegensatz zu anderen Sportarten muss man das im Hockey alles selber organisieren. Man muss Fundraising machen, alles buchen. Nicht jeder im Team ist gleich engagiert. Und jetzt fällt auch noch wegen Corona vieles aus. Aber wenn ich dann wieder beim Bundesligapunktespiel auf dem Feld stehe und das Adrenalin spüre, dann weiß ich: Dafür mache ich das! Mein Partner ist zum Glück der Physiotherapeut unserer Mannschaft, daher können wir uns an den Wochenenden immerhin sehen, wenn wir ständig unterwegs sind und schon privat wenig Zeit füreinander haben.

Wie bist du an deine Tätigkeit bei den DRK Kliniken Berlin Westend gekommen?

Ich habe Gesundheitsmanagement studiert und musste zwei Pflichtpraktika machen. Ein Freund vom Hockey war Oberarzt in den DRK Kliniken Berlin Westend und hat mich an die kaufmännische Leitung empfohlen. 2015 habe ich das erste Pflichtpraktikum hier gemacht, dann als studentische Aushilfe in der Personalabteilung gearbeitet, um meine Wohnung finanzieren zu können. Denn beim Hockey-Leistungssport verdient man in Berlin leider kein Geld. Das zweite Praktikum habe ich dann auch wieder in den DRK Kliniken Berlin gemacht, ich kannte ja schon viele und habe mich schnell eingefunden. Nach meinem Abschluss im März 2017 wurde mir die Stelle als Assistentin der kaufmännischen Leitung angeboten. Ich habe zwar überlegt, zuerst noch meinen Master zu machen, wollte dann aber so ein tolles Jobangebot nicht ausschlagen.

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Was sagt deine Vorgesetzte zu deinem Sportpensum?

Ich habe mit 32 Stunden die Woche angefangen zu arbeiten und dann gemerkt, dass ich sogar noch ein bisschen mehr schaffe, und auf 35 Stunden erhöht. Meine Chefin, unsere kaufmännische Leiterin Nadine Krallmann, geht locker damit um. Sie weiß, dass ich Montag, , Donnerstag und Freitag um 15.30 Uhr gehen muss und mittwochs oft erst um 9 Uhr komme, weil ich Frühtraining habe. Dafür bleibe ich dienstags abends länger, weil wir unsere lange Sitzung haben.

Meine Erfahrung ist, dass man frühzeitig offen kommunizieren muss, dass man ein „Vollzeithobby“ hat, dann kann man gut mit dem Arbeitgeber verhandeln. Es kommt gut an, wenn man Kompromisse anbieten kann: Hier muss ich früher gehen, dafür kann ich da länger bleiben. Bei meinen Hockeyfreunden klappt das meist auch ganz gut. Allerdings haben sie eher studentische Aushilfsjobs. Und die Kollegen finden es nicht ganz so toll, dass sie sich samstags oder abends nicht mit den Diensten abwechseln können. Also ich habe es bei den DRK Kliniken Berlin schon wirklich gut getroffen.

Text: DRK Kliniken Berlin/Maja Schäfer

Maja_Schaefer, am 16. März 2020
Hobby, Verwaltung
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