Jana ist Abteilungsleiterin im Ambulanten OP der DRK Kliniken Berlin Köpenick. Fröhlich und wie ein geübtes Model küsst sie für den Fotografen Otte den Pokal, den sie zum Fotoshooting für unsere neue Arbeitgeberkampagne „Du bedeutest uns was – So wie Du bist“ mitgebracht hat. Was es mit der Trophäe auf sich hat und wie ihr Arbeitsalltag im Ambulanten OP aussieht, erzählt sie im Interview.
Meine Kinder – heute 17 und 22 Jahre alt – waren beide im Leichtathletikverein AC Berlin aktiv, als sie noch kleiner waren. Die Leichtathletik ist eine Disziplin, die nicht gefördert wird. Vielen Familien fehlt das Geld, um ihre Kinder zum Sport zu schicken, die Ausstattung oder das Trainingslager zu bezahlen. Da ist die Gemeinschaft gefragt!
Um sie zu unterstützen, habe ich mit anderen Eltern einen Förderverein gegründet. Und da bin ich immer noch aktiv, auch wenn inzwischen nur noch meine Tochter bei AC Berlin trainiert. Wir überreichen Pokale bei Wettkämpfen. Wir veranstalten Feste und Flohmärkte und finanzieren von dem Erlös z.B. ein Trainingslager in Portugal oder übernehmen die Gebühren bei der Ausländerbehörde für eine Familie mit Migrationshintergrund, deren Kind bei uns trainiert.
Woher ich neben meinem Beruf noch die Kraft für mein Engagement im Förderverein nehme, weiß ich manchmal auch nicht. Aber man bekommt viel zurück, wenn man sieht, wie die Kinder bei einem unserer Feste Spaß haben und wie dankbar sie sind. Meiner Familie und mir geht es gut und ich möchte einfach etwas zurückgeben.
Bei uns operieren Klinikärzt*innen aus verschiedenen Fachabteilungen der DRK Kliniken Berlin. Sie kommen alle gerne zu uns, weil sie wissen, sie können sich auf uns verlassen. Das ist ein buntes Programm und logistisch recht aufwändig zu organisieren.
Der Ambulante OP ist „mein Baby“, denn ich habe ihn in den vergangenen zwei Jahren mit aufgebaut und die Pflegedienstleiterin hat mir dabei viel Gestaltungsfreiheit gelassen. Es gibt immer viel zu tun. Aktuell bekommen wir zwei zusätzliche Räume, einen Eingriffsraum für die Versorgung kleinerer Wunden und einen richtigen OP mit einer Raumluftaufbereitungsanlage, und müssen Personal dafür gewinnen.
Durch die Ambulantisierung der Versorgung, die derzeit im Trend ist, und die neuen so genannten Hybrid DRGs (eine neue Vergütungssystematik für medizinische Leistungen) gibt es viele Veränderungen. Nebenbei mache ich auch noch meine Weiterbildung.
Du bist Operationstechnische*r Assistent*in oder OP-Fachpfleger*in und möchtest wie Jana bei uns im OP arbeiten? Hier geht’s zu den Jobs!
Ich mache den Lehrgang zur Leitung, das sind zwei Termine pro Woche. Ich bin zwar nun schon zwei Jahre lang selbst in der Leitung tätig und habe viel Praxiserfahrung, aber der Austausch mit den anderen Stations- und Abteilungsleitungen und die theoretischen Hintergrundinformationen z.B. zum Projektmanagement sind sehr hilfreich.
Man schaut sich von den anderen ab, wie sie die Mitarbeiterführung angehen, wie sie mit schwierigen Charakteren umgehen. Ich muss ja meine Schäfchen halten mit all ihren individuellen Bedürfnissen und Sonderwünschen. Ich merke allerdings, dass es mir mit meinen 47 Jahren schwerer fällt, für Klausuren zu lernen oder Powerpoint-Präsentationen zu erstellen, als den jüngeren Kolleg*innen.
In meinem Team sind Kolleg*innen von Ende 20 bis Anfang 60. Wir profitieren gegenseitig voneinander. Freiwilligendienstleistende nehme ich auch gerne, denn der OP bietet ihnen eine tolle Erfahrung. Gemeinsam mit dem Team habe ich einen Tätigkeitskatalog für FSJler*innen entwickelt. Sie reichen den Patient*innen vor oder nach dem Eingriff Wasser zum Trinken oder begleiten sie zur Toilette. Sie dürfen auch bei OPs zuschauen, denn viele möchten später Medizin studieren oder eine Ausbildung als Operationstechnische*r Assistent*in machen.
Natürlich merkt man, dass die 17-Jährigen heute anders drauf sind als früher. Aber mit einer Mischung aus strengen Regeln und Beteiligung an Teamentscheidungen hole ich alle mit ins Boot. Handys müssen z.B. im Schrank bleiben. Aber das bestimme ich nicht einfach so, sondern ich sage in der Teambesprechung, dass mir aufgefallen ist, dass der Handykonsum stark zugenommen hat und die Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Patient*innen darunter leidet. Dann frage ich, wie wir das lösen können. Das Team sammelt Ideen und ich lege dann fest, wie wir es umsetzen.
Als Rotkreuzschwester bin ich Teil eines großen Ganzen. Die DRK-Schwesternschaft Berlin gibt mir Rückhalt. Und ich mag einfach die Menschen hier am Standort Köpenick. Es ist so ein familiäres Gefühl, jeder kennt jeden, vom Haustechniker bis zur Ärztin. Mit einer Unterbrechung von fünf Jahren in einer Ambulanz bin ich insgesamt schon seit 16 Jahren bei den DRK Kliniken Berlin – und diesmal hoffentlich auch bis zur Rente.
Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer
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