Was stampft Nicole mit dem Mörser?

Nicole ist Operationstechnische Assistentin im Zentral OP der DRK Kliniken Berlin Mitte. Sie hat einen 32-jährigen und einen 16-jährigen Sohn und zwei Enkelinnen. Als Urberlinerin lebt sie nun wieder in Charlottenburg, hat sich aber die Welt ausführlich angesehen. Von einem sechsjährigen Asienaufenthalt hat sie den Lieblingsgegenstand mitgebracht, den sie uns beim Fotoshooting für unsere neue Arbeitgeberkampagne „Du bedeutest uns was – So wie Du bist“ vorgeführt hat.

Was bedeutet der Steinmörser für Dich?

Ich bin mit 17 Jahren in Thailand im Urlaub gewesen und habe mich dort verliebt. Also bin ich dorthin gezogen und habe mein erstes Kind bekommen. Meine Eltern sind sogar nachgezogen! Erst haben wir in Phuket gelebt, später auf dem Land nahe der malaysischen Grenze in einer Holzhütte mit Außenklo mitten in den Reisfeldern ohne jeden Tourismus.

Als mein Sohn schulpflichtig wurde, bin ich 1998 nach Berlin zurückgekommen und habe mir als Andenken meinen Steinmörser mitgebracht. Damals gab es hier noch keine Asiageschäfte, wo man so etwas hätte bekommen können. Ich benutze den Mörser mit der Schüssel regelmäßig, um Gewürze zu zerkleinern oder Currypaste zu machen. Nach meinem Aufenthalt in Thailand kann ich relativ scharf essen. Nicht so scharf wie die Thais, aber schärfer als viele Deutsche. Der Mörser ist für mich ein Stück Heimat. In meiner Brust schlagen zwei Herzen, eins für Thailand, eins für Deutschland.

Würdest Du noch einmal dort leben wollen?

Ich fahre immer wieder gerne nach Thailand und war auch gerade für vier Wochen mit einer Freundin da. Mit einer kleinen Tasche bin ich hingefahren und mit 25kg Andenken zurückgekommen! Aber in meinem Alter – ich bin jetzt 50 und habe eine Brustkrebserkrankung hinter mir – und angesichts der Gesundheitsversorgung, würde ich dort nicht mehr leben wollen.

Es ist zwar inzwischen alles viel moderner als damals. Aber man hat die Wahl zwischen teuren internationalen Krankenhäusern, die man aus eigener Tasche zahlt, und staatlichen Krankenhäusern, wo die Pflegerinnen in Uniform herumlaufen und vor allem die Behandlungspflege machen. Die Angehörigen übernehmen es, sich um das Essen und die Unterstützung bei der Hygiene zu kümmern.

Es ist in Thailand nicht alles so schön wie man es im Urlaub wahrnimmt. Ja, die Thais sind entspannt und freundlich, aber letztlich haben sie auch ihre Sorgen. Ich freue mich, dass ich immer noch sehr flexibel bin und mit wenig auskomme. Klar, wenn man in Deutschland lebt, meint man immer, man muss allen Luxus haben, aber in meiner Gartenlaube am Wannsee fühle ich mich fast wie in Asien.

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Warum hast Du Dir den OP als Einsatzbereich ausgesucht?

Mir gefällt es, in einem Funktionsbereich im Einsatz zu sein. Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll und man kann etwas Sichtbares bewirken. Oft muss man während eines Eingriffs von jetzt auf gleich umswitchen. Wir haben nicht nur Blinddarmentfernungen, wo alles nach Plan läuft. Es gibt Reanimationen oder Eingriffe, die laparoskopisch bzw. minimalinvasiv anfangen, und plötzlich sagen die Chirurg*innen, dass sie doch den Bauch aufmachen müssen. Dann muss ich als OP-Schwester schnell überlegen: Welche anderen Instrumente werden gebraucht, welcher andere Tisch? Muss ich den Azubi wegschicken und eine zweite Fachkraft dazu holen?

Diese stressigen Situationen und gelegentlichen Rufdiensteinsätze am Wochenende steht man nur mit einem guten Team durch. Und das haben wir im Zentral OP der DRK Kliniken Berlin Mitte! Die Kolleg*innen sind unheimlich nett, flexibel und empathisch. Niemand ist egoistisch, alle achten darauf, dass jede*r gerecht behandelt wird. Unsere Abteilungsleiterin macht alles möglich, was irgendwie geht, und Zeit frei für alles, was unsere Auszubildenden an Praxisanleitung brauchen.

Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer

Maja_Schaefer, am 02. Oktober 2024
Kampagne, Mitte, OP
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