Mit goldenen Perlen im Haar und goldenem Lidschatten kommt Pflegefachfrau Claudia aus der Gastroenterologie der DRK Kliniken Berlin Köpenick zum Fotoshooting für unsere neue Arbeitgeberkampagne „Du bedeutest uns etwas – So wie Du bist“. Sie wirkt wie ein geübtes Model, denn mit jedem Klick der Kamera bietet sie dem Fotografen Otte einen anderen Augenaufschlag und ein anderes Lächeln an – selbst als ihre Finger von der Flamme heiß werden. In kurzer Zeit sind die Bilder im Kasten. Doch was bedeutet das Feuer Claudia persönlich? Das erzählt sie hier.
Die Kerze repräsentiert das Feuer und die Wärme, die in meinem Herzen leben, und das Licht, das ich in meinem Leben und in meiner Arbeit mit den Patient*innen immer brennen lassen möchte. Ich komme aus einem sehr warmen Land – Kolumbien – mit wundervollen Menschen. Und diese Wärme möchte ich hier in Deutschland weitergeben.
Ich bin vor zwei Jahren aus Kolumbien nach Deutschland gekommen und das war nicht einfach für mich. Die Tätigkeiten in der Pflege sind anders, die Kultur und die Kommunikation auch. Wir Kolumbianer*innen sind ein buntes Volk, wir sprechen laut. Hier in Deutschland ist es sehr ruhig, das war eine große Umstellung. Ich lerne immer noch Deutsch, die Sprache ist superschwer. Gerade eben habe ich meine B2-Prüfung geschafft. Wenn ich am Abend erschöpft nach Hause komme, lese ich mein Tattoo. Dann schöpfe ich wieder Mut! Auch wenn es auf der Arbeit mal stressig zugeht, schaue ich es mir gerne an.
Ich vermisse meine Mama, meinen Onkel, der wie ein zweiter Vater für mich ist, und meine kleine Schwester in Kolumbien, mit denen ich jeden Tag telefoniere. Und meinen Bruder und meine Schwester, die in Russland Luftfahrt bzw. Biotechnologie studieren. Meine Schwester hat mich schon besucht, aber meinen Bruder habe ich seit zwei Jahren nicht gesehen. Meine Familie ist sehr stolz auf mich!
Alle Jobangebote im Pflege- und Funktionsdienst der DRK Kliniken Berlin Köpenick findest Du hier. Wir sind totaaal gespannt auf Deine Bewerbung!
Im März habe ich die Anerkennung als Pflegefachfrau bekommen und kann jetzt vollwertig in der Pflege arbeiten. Meine Berufsurkunde ist endlich angekommen, ich warte aber noch auf die Verlängerung meines Visums. Gerne möchte ich eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin machen und anderen ausländischen Pflegekräften dabei helfen, in Deutschland anzukommen. Ich weiß, dass ich auch selbst ständig weiter lernen und mich verbessern muss, obwohl die Patient*innen sagen, dass ich schon sehr gut Deutsch spreche. Lustigerweise denken sie immer, dass ich aus Indien käme.
Inzwischen arbeite ich auf der Gastroenterologie. Die Station 9A ist super! Es ist ein großes Team mit einer tollen Chefin und vielen internationalen Pflegekräften, z.B. aus Albanien. Angefangen habe ich, als mein Deutsch noch schlechter war, auf der Geriatrie. Das war auch schön. Ich habe mir immer vorgestellt, die Patientinnen wären meine eigene Oma. Sie ist nämlich letztes Jahr gestorben. Es war eine Katastrophe für mich, dass ich nicht dabei war. Mein Vater rief an und sagte: „Die Omi ist weg!“ Ich habe sofort ein Ticket gekauft und bin zwei Wochen nach Kolumbien geflogen.
Ich verabrede mich mit meinen kolumbianischen Freund*innen zum Eis oder Pizza Essen am Alexanderplatz. Es arbeiten auch andere Kolumbianer*innen bei den DRK Kliniken Berlin, meine beste Freundin ist auf der Station 8A in Köpenick im Einsatz, unser dritter Kumpel im Bunde in Westend. Wenn ich ein Problem habe, gehe ich zu ihnen, und viel Spaß haben wir auch zusammen. Auch auf meiner Station gibt es eine nette Kollegin, deren Eltern aus Marokko kommen. Obwohl sie selbst hier in Deutschland geboren wurde, sagt sie, dass sie versteht, was wir Ausländer*innen empfinden.
Der Alexanderplatz ist von Köpenick aus gut erreichbar und ich fühle mich dort sehr entspannt, besonders jetzt, wo die Sonne herauskommt. Ein Tipp für authentisches kolumbianisches Essen in Berlin ist das Café Tierra Colombiana in Kreuzberg. Es gibt auch viele Latinogruppen auf Facebook, die Parties veranstalten. Sie dekorieren alles sehr bunt, feiern sehr laut, verkaufen gutes Essen. Dort gehe ich immer hin.
Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer
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