Wohin will Björn mit dem Bus?

Bei den DRK Kliniken Berlin interessieren wir uns nicht nur für das, was unsere Kolleg*innen beruflich können, sondern auch dafür, was sie sonst so ausmacht. Darum haben wir für unsere neue Arbeitgeberkampagne Mitarbeitende gebeten, einen Gegenstand mitzubringen, der sie an etwas erinnert oder der ihnen wichtig ist. Oberarzt Björn aus der Viszeralchirurgie der DRK Kliniken Berlin Mitte kam mit einem 3D-Puzzle von einem VW Bus zum Fotoshooting, das wir in einer spontanen Teambuilding-Maßnahme noch vor Ort zusammengesetzt haben.

Woran erinnert Dich das VW Bus-Puzzle, das Du mitgebracht hast?

Nach dem Studium habe ich mir einen VW Bus gekauft und bin damit durch ganz Europa gefahren. Ich surfe gerne und mache gerne anderen Wassersport. Als mein Sohn geboren wurde, haben meine Frau und ich uns gefragt, wie wir unsere Leidenschaft fürs Reisen in Zukunft ausleben können. Fernreisen mit kleinem Kind sind ja sehr anstrengend und ohne ihn verreisen wollten wir auch nicht.

Also haben wir uns einen größeren Van gekauft und selbst ausgebaut. Mein Sohn hat darin sein eigenes Bett, aber er hat immer lieber bei uns geschlafen! Natürlich ist es eng im Bus, aber wir kriegen uns nicht mehr in die Wolle als zu Hause auch 😉 Inzwischen ist mein Sohn 11 Jahre alt und der Bus hat 350.000 Kilometer auf dem Buckel. Wir hatten schon viele Pannen damit! Aber verkauft wird er nicht, er gehört einfach zur Familie. Die nächste Reise wird uns im Sommer 2024 drei Wochen in die Pyrenäen führen.

Warum bist Du Oberarzt im Fachgebiet Viszeralchirurgie geworden?

Eigentlich wollte ich „was mit Knochen“ machen, Sportarzt werden wie Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Aber dann bin ich zur Bundeswehr gegangen und war dort 23 Jahre lang tätig. Siebenmal war ich im Ausland im Einsatz, u.a. in Mali, im Kosovo, zweimal in Afghanistan.

Bei der Bundeswehr muss man als Arzt alles machen: Bauch, Knochen, Kopf, Gefäße. Aber die Viszeralchirurgie ist das Wichtigste. Ein Bein oder einen Arm kann man zur Not einbüßen, aber den Körper dazwischen nicht. Wir haben vor allem Zivilisten und afghanische Soldaten behandelt, mit Schusswunden oder Minenverletzungen. Ich habe meine Arbeit dort als sehr sinnvoll empfunden.

Allerdings muss man sowas natürlich auch verarbeiten, das hat nach dem Einsatz immer ein paar Monate gedauert. Einmal stand ich nachts in der Küche und wusste nicht mehr, wie ich dorthin gekommen war. Es muss ein Geräusch gegeben haben, das mich erschreckt und zum Schlafwandeln gebracht hat.

Alle Jobangebote in den DRK Kliniken Berlin Mitte findest Du hier. Wir sind totaaal gespannt auf Deine Bewerbung!

Wie kommst Du nach solchen Erfahrungen in den DRK Kliniken Berlin Mitte klar?

Ach, die Arbeit dort ist gar nicht so anders wie man denken könnte. Im Multi Kulti-Kiez Wedding gibt es viele Menschen aus Kulturen, die ich schon kennengelernt habe. Sie haben einen ganz besonderen Charakter, mit dem ich inzwischen gut umgehen kann. Sie sind fordernd und stolz, aber auch warmherzig und familienorientiert.

Ich kam ins Unternehmen, nachdem ich anderthalb Jahre von der Bundeswehr an die DRK Kliniken Berlin Westend ausgeliehen worden war. Eigentlich hatte ich auf eine Festanstellung dort gehofft. Aber dann habe ich Chefarzt Dr. Muharrem Saklak vom Standort Mitte auf einem Kongress kennengelernt und wir haben uns gut verstanden.

Warum hast Du Dich als Gesicht unserer neuen Arbeitgeberkampagne zur Verfügung gestellt?

Mein Sohn fand es cool, dass ich angefragt wurde, und ich dachte, es ist bestimmt schwierig, Freiwillige zu finden. Wenn ich mitmache, freut sich mein Sohn und ihr müsst nicht so lange suchen!

Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer

Maja_Schaefer, am 16. Juli 2024
Arzt | Ärztin, Chirurgie, Kampagne, Mitte
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