Die DRK Kliniken Berlin bieten zahlreiche Ausbildungsberufe. Anas hat sich ganz bewusst für eine Ausbildung im Labor entschieden. Der Beruf, den er lernt, heißt „Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik“ oder kurz MTL. Wie es dazu kam und welchen Herausforderungen er sich dabei manchmal stellen muss, berichtet er im Interview.
Meine ältere Schwester macht auch gerade die Ausbildung als MTL und hat mich durch ihre Erzählungen für den Beruf begeistert. Das „Labor-Gen“ liegt sozusagen in der Familie 😉 . Sie ist schon im dritten Ausbildungsjahr und bald fertig.
Die Ausbildung als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik wurde allerdings Anfang letzten Jahres reformiert. Früher hieß sie „Medizinisch-Technischer Laborassistent“ oder MTLA. Meine Schwester macht noch die „alte“, rein schulische Ausbildung im Lette Verein und nicht die duale Ausbildung mit einem festen Praxispartner so wie ich.
Meiner Meinung nach habe ich einige Vorteile dadurch, dass der Praxisanteil jetzt höher ist. Ich lerne viele Sachen schon während der Ausbildung in den Praxisphasen kennen, das Labor ist mir vertraut und auch die Abläufe und unsere Hightech Geräte. Und ich bekomme eine Ausbildungsvergütung. Das macht viel aus.
Ja genau, ich habe vorher recherchiert, in welchen Einrichtungen man die Ausbildung im Labor überall machen kann, und bis schnell auf Krankenhäuser gestoßen – das fand ich echt spannend. Da ich die DRK Kliniken Berlin aus dem privaten Kontext recht gut kannte und immer einen positiven Eindruck hatte, war es klar, mich hier zu bewerben. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Marke hat schon ein gewisses Standing – das ist mir wichtig.
Es hat dann auch recht schnell geklappt und ich bin super zufrieden mit der Wahl. Wir sind aktuell drei Auszubildende und mein Team ist insgesamt sehr nett und vor allem hilfsbereit. Wenn ich Fragen habe, nehmen sich meine Praxisanleiter*innen immer viel Zeit für mich und ich weiß immer, an wen ich mich wenden muss. Das ist schon cool.
Insgesamt durchlaufe ich in der Zeit meiner Ausbildung vier Bereiche: die Hämatologie – also die Lehre vom Blut, damit man zum Beispiel Anämien (Blutarmut) feststellen kann. Die Klinische Chemie (Chemie der Körperflüssigkeiten), die Histologie (Gewebe- und Zellkunde) sowie Mikrobiologie (Lehre von Mikroorganismen). Ich bin jetzt am Ende meines ersten Ausbildungsjahres und konnte schon in alle Bereiche reinschnuppern.
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Traut euch viele Fragen zu stellen! Durch die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden kann man so am meisten lernen und auch der Spaßfaktor kommt dann nicht zu kurz. Es ist bestimmt auch gut, vorher ein Praktikum in dem Bereich zu machen, um so ungefähr zu wissen, was auf einen zukommt. Eine gewisse Lernbereitschaft und Disziplin ist sicher auch nicht schlecht – die schulischen Themen sind oft sehr komplex und ich muss durchaus viel lernen. Ein Freund von mir studiert Medizin und hat teilweise ähnliche Themen – man sollte die Ausbildung also nicht unterschätzen.
Der schulische Part – die Themen wechseln sehr schnell und man muss viel nacharbeiten, um in die Tiefe zu kommen. In der Praxis habe ich mit keinen großen Herausforderungen zu kämpfen. Das sind auch die Abschnitte, wo ich mich nach dem Feierabend oft mit meinen Freunden treffe oder zum Sport gehe. Während der schulischen Phasen gucke ich häufig in die Bücher, um dran zu bleiben. Das ist auf der einen Seite interessant, weil ich meinen Ausbildungsberuf echt spannend finde, aber manchmal eben auch anstrengend.
Ich bin ja noch recht am Anfang und die Möglichkeiten im Anschluss sind sehr vielfältig. Ich könnte mich zum Beispiel auf einen der vier Bereiche spezialisieren, die ich eben beschrieben habe, oder in eine IT-Abteilung gehen. Da hätte ich dann mit Laborinformationssystemen zu tun.
Theoretisch könnte ich auch statt im Labor im Geräteservice eingesetzt werden. Ich bin da aktuell noch sehr offen und schaue einfach, was mir am meisten liegt. Wichtig ist mir, nicht zu vergessen, dass wir im Labor die Proben für reelle Menschen bearbeiten. Das wurde mir besonders bei einem Einsatz in der Onkologie am Standort Köpenick bewusst.
Wir haben ja im Labor keinen Kontakt mit den Patienten*innen. In Köpenick durfte ich aber bei Knochenmarkpunktionen dabei sein oder Patienten*innen in der Onkologie Kapillarblut abnehmen. Dafür wird eine Lanzette oder Stechhilfe genutzt, um am Finger oder Ohrläppchen kleine Mengen Blut zu entnehmen. Da trifft man dann auf die Patienten*innen, deren Namen man bereits von den Röhrchen kennt. Das ist ein Riesenunterschied – danach bin ich noch sensibler mit den Proben umgegangen als generell schon, weil ich nicht möchte, dass Untersuchungen wegen mir wiederholt werden müssen.
Interview: DRK Kliniken Berlin / Aline Creifelds
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