„Meine Mutter hat schon bei den DRK Kliniken Berlin gearbeitet“: Marc, Pflegefachmann in Ausbildung

Marc ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Pflegefachmann und hat sich bewusst für die DRK Kliniken Berlin entschieden. Warum? Das erfahrt ihr im Interview! Marc teilt seine Erfahrungen, spricht offen über schwierige Momente und gibt wertvolle Tipps für alle, die sich für den Pflegeberuf interessieren. Ob ihr gerade überlegt, eine Pflegeausbildung zu starten, oder einfach neugierig seid – dieses Gespräch solltet ihr nicht verpassen!

Wieso hast Du Dich für die Ausbildung zur Pflegefachkraft bei den DRK Kliniken Berlin entschieden?

Meine Mutter ist Pflegefachkraft und hat früher bei den DRK Kliniken Berlin gearbeitet hat. Sie hat mich ab und zu mit zum Dienst genommen und mir erzählt und gezeigt, was sie alles so auf ihrer Arbeit macht. Und dann habe ich mich irgendwann selbst in den Beruf verliebt. Ich bin auch nach zwei Jahren noch super motiviert, die ganzen Abläufe auf der Station und mit den Patienten*innen weiter kennenzulernen. Ich finde den Beruf einfach richtig spannend, da man immer wieder was Neues erlebt.

Zuerst hast Du ein Praktikum gemacht…

Ja genau, ich habe in der 8. Klasse ein Service-Learning in einem Altenheim gemacht und da hat mir das Betreuungskonzept nicht wirklich zugesagt. Richtiges Interesse für den Pflegebereich wurde bei mir dann in der 10. Klasse bei einem Praktikum in der Rettungsstelle geweckt. Für mich war es extrem spannend, den Alltag in einer Notaufnahme kennenzulernen und zu sehen, wie die Leute hier versorgt werden und ihnen geholfen wird. Erstaunlicher Weise werden gar nicht so viele Patienten*innen stationär aufgenommen wie ich dachte. Viele unserer Akutpatienten*innen können bereits so gut ambulant versorgt werden, dass sie anschließend wieder nach Hause gehen können. Das hat besonders Eindruck bei mir hinterlassen und war ausschlaggebend für meine Ausbildungswahl.

Dein Haupteinsatzort sind die DRK Kliniken Berlin Westend…

Ich mache den Hauptteil meiner Praxiseinsätze hier in Westend, aber man hat natürlich zusätzliche externe Einsätze an den anderen Standorten der DRK Kliniken Berlin, um während der drei jährigen Ausbildung möglichst viele Fachbereiche und Standorte kennenzulernen. Von der Pädiatrie über die Langzeitpflege bis hin zur ambulanten Pflege, überall ist man mal eingesetzt. Ich war zum Beispiel kürzlich im ambulanten Bereich in unserer Pflegeeinrichtung Pflege und Wohnen Mariendorf der DRK Kliniken Berlin. Im Oktober habe ich einen Einsatz bei den DRK Kliniken Berlin Mitte auf der Entzugsstation.

Wie wechseln sich Theorie- und Praxisphasen in der Ausbildung ab?

Also das ist ganz unterschiedlich. Die Ausbildung gliedert sich in Theorie- und Praxisblöcke. Der Theorieunterricht findet im biz Bildungszentrum für Pflegeberufe statt und dauert zwischen vier und acht Wochen.  Die Länge der Praxisphasen ist ganz unterschiedlich. Jetzt komme ich gerade aus einem Einsatz, der sechs Monate lang ging. Die Praxiseinsätze sind nicht immer so lang, aber dauern mindestens drei bis vier Wochen. Das hat den Hintergrund, dass man sich  während einer längeren Zeit auf der Station richtig einarbeiten kann und mit den Routinen sowie Kollegen*innen vertraut gemacht wird. Die Ausbildung als Pflegefachmann*Pflegefachfrau ist eine generalistische Ausbildung. Das heißt, dass wir möglichst alle Fachbereiche innerhalb der 3 Jahre kennenlernen.

Was sind Deine schönsten Momente während der Ausbildung?

Da gibt es tatsächlich einige. Besonders schön fand ich dieses Jahr unser Lichterfest im Bildungszentrum. Das findet jedes Jahr statt und ist quasi die Weihnachtsfeier der Auszubildenden. Wir als Klasse haben uns dafür ein Projekt ausgedacht: Wir wollten kleine Goodie-Bags mit Pflegemitteln packen und diese an die Patient*innen verschenken. Den Inhalt der Tüten haben wir von gesammelten Spenden finanziert und diese dann kurz vor Weihnachten auf der geriatrischen Station in Westend verteilt. Mein Highlight dabei war wirklich, die Freude der Patient*innen zu sehen. Viele Menschen sind in dieser Zeit des Jahres alleine und haben sich unheimlich gefreut, dass wir Azubis mit kleinen Überraschungen vorbeigekommen sind.

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Es gibt bestimmt auch schwierige Momente in der Ausbildung… Wie gehst Du damit um?

Also ich muss da klar differenzieren. Zum einen gibt es schwierigen Situationen aufgrund von Stress im Arbeitsalltag, zum Beispiel durch den Personalmangel. Da atme ich dann einmal tief durch, trinke etwas und denke daran, dass, wenn ich die gestellte Aufgabe nicht übernehme, der*die Patient*in einen Nachteil hat, und das möchte ich nicht. Ich arbeite in der Pflege, um Menschen zu helfen.

Zum anderen gibt es schwierige Situationen, die einen auf emotionaler Ebene treffen. In solchen Momenten hilft es mir, mich zu Hause auf die Couch zu setzen, Musik zu hören und alles noch einmal Revue passieren zu lassen. Der größte Fehler ist meiner Meinung nach, so eine Situation für sich selber nicht richtig aufzuarbeiten. In unserem Beruf ist man häufig mit Schicksalsschlägen konfrontiert. Wenn man diesen Beruf lange machen möchte, muss man auch an die eigene mentale Gesundheit denken.

Wer ist bei Herausforderungen für die Azubis da?

In der Schule sind es vor allem die Kursleitungen, die sehr motiviert sind, uns bei allem zu helfen, was im Ausbildungsalltag anfällt. Wenn man Fragen zu Themen hat, die außerhalb der Ausbildung liegen, stehen einem immer die Sozialarbeiter*innen des biz Bildungszentrums zur Seite. Bei ihnen findet man Unterstützung zu privaten Anliegen. Ob Schwierigkeiten beim Lernen, mit der Wohnsituation oder Anträgen. Unsere Sozialarbeiter*innen sind super hinterher, uns zu unterstützen. Auf den Stationen gibt es die Praxisanleiter*innen und die Stationsleitung, die viel mit administrativen Aufgaben zu tun haben. Als Azubi im Stationsalltag ist man bei Fragen eigentlich immer von Ansprechpartner*innen umgeben.

Was würdest Du Personen raten, die Interesse an dem Beruf der Pflegefachkraft haben?

Ich kann diese Ausbildung wirklich aus vollstem Herzen empfehlen! Dieser Beruf zeigt einem, wie wertvoll das Leben ist! Im Krankenhaus wird einem schnell klar, wie vergänglich und emotional das Leben sein kann. Es verläuft vielleicht nicht alles ideal, aber es gibt viele Möglichkeiten, den Alltag der Patienten*innen zu verbessern. Das Wichtigste ist einfach, dass man eine gesunde Mischung aus Spaß und Ernsthaftigkeit mitbringt.

In den drei Ausbildungsjahren bekommst Du eine Menge Input, der sich später auszahlt. Das Wissen, das Du hier erwirbst, ist nicht nur beruflich nützlich, sondern auch privat. Du lernst unglaublich viel und wächst dabei persönlich. Die Ausbildung umfasst mehr als nur Theorie und Praxis – auch in Kommunikation und Gesprächsführung wirst Du fit gemacht. Persönlich habe ich während der bisherigen Zeit einen Entwicklungssprung gemacht, den ich ohne die Ausbildung wahrscheinlich erst in fünf Jahren erreicht hätte. Man reift hier in einer Geschwindigkeit, die mich überrascht – und das ist es, was diese Ausbildung so besonders macht. Sie formt nicht nur die eigenen Fähigkeiten, sondern auch den Charakter.

Laila Sengpiel, am 03. September 2024
Ausbildung
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