Ollie trifft FSJ: Die DRK Kliniken Berlin beim Go Skateboarding Day in der Skatehalle Berlin 🛹

Am Mittwochnachmittag haben einige von uns ihren Arbeitsplatz mal wieder vom Krankenhaus in die Skatehalle verlegt, denn beim Go Skateboarding Day wollten wir unseren Kooperationspartner natürlich vor Ort unterstützen! Wir haben tolle junge Leute und auch die eigenen Kolleg*innen besser kennengelernt und mit ihnen über das Skaten, das Freiwillige Soziale Jahr und die Arbeit auf der Wochenbettstation gesprochen.

Berufsberatung in doppelter Lautstärke

Pflegefachkraft Bella hat sich für den Sanitätsdienst beim „Go Skateboarding Day“ gemeldet, Mitarbeiterkind Luke unterstützt Projektleiter Alex beim Suppe Kochen in der Küche. FSJ-Koordinatorin Fenja betreut mit Bildungsleiterin Isabell den Infostand und unsere Praxisanleiterin Julie (Klinik für Geburtshilfe in den DRK Kliniken Berlin Westend) und Rike (Team Zentrale Praxisanleitung), die ihr auf dem Titelfoto seht, schnuppern einfach ein bisschen Skater-Luft – obwohl Julie aus dem Nachtdienst kommt und nur drei Stunden geschlafen hat!

Der Remix von Michael Jacksons „Billie Jean“, den der DJ aufgelegt hat, läuft zwar schon um 16 Uhr so laut, dass man bei der Berufsberatung schreien muss, während das Stroboskop mit der Sonne um die Wette strahlt, aber die jungen Besucher*innen des „Go Skateboarding Day“ stört das überhaupt nicht. Und so rufen wir uns fröhlich Fragen und Antworten zum Thema Freiwilliges Soziales Jahr zu. „Muss man da nicht irgendwas Soziales im Ausland machen?“, überlegt Thomas. Sein Freund will lieber ein Praktikum im Skate-Shop als im Krankenhaus machen, weil man da Prozente auf die Skater-Klamotten bekommt 😉

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„Alte Leute wollen sich nicht langweilen“

Der 12-jährige Julius dagegen weiß genau, was ein FSJ ist und dass man es auch in Deutschland machen kann. Er hat seine Oma und seinen Opa kurz hintereinander durch Schlaganfälle verloren. Seitdem möchte er Senior*innen helfen und kann sich sehr gut vorstellen, nach der Schule einen Freiwilligendienst zu machen – vielleicht ja sogar in unserer Pflegeeinrichtung „Pflege und Wohnen Mariendorf“?

„Ich würde gerne aufregende Aktivitäten mit den alten Leuten unternehmen, damit sie sich nicht langweilen“, sagt er. Er würde ihnen auch gerne erklären, wie ein Smartphone funktioniert – also erzählen wir ihm von dem Projekt „Digitaler Engel“, bei dem unsere FSJler genau dafür eingesetzt werden.

Tim interessiert sich für’s Skaten, Erste Hilfe und Sozialarbeit

Als nächstes kommt die Leiterin einer Heimgruppe mit ihren Schützlingen vorbei und nimmt ein paar Ausbildungsflyer mit, die die Jugendlichen interessieren könnten. Und dann steht plötzlich der aufgeweckte Tim (siehe Fotogalerie) mit Helm, Knieschonern und Handgelenkorthese wegen eines Bänderrisses am Stand und fragt, ob die Äpfel, die wir gemeinsam mit praktischen Apfeldosen verschenken, denn auch gewaschen sind – sonst soll er sie nicht essen. Es ist überhaupt erstaunlich, wie viele Skater sich am Obstkorb bedienen, sie scheinen alle sehr gesund zu leben!

Tim skatet seit 1,5 Jahren einmal die Woche in der Skatehalle Berlin und führt einen Shuffle auf dem Skateboard vor. Dann erzählt er so schnell von Ollies, Rock’n’Roll und anderen Tricks, dass wir gar nicht folgen können. Beim Thema Sozial- und Pflegeberufe ist der Siebtklässler genauso versiert wie beim Thema Skaten. Neulich haben sie in der Schule über Erste Hilfe gesprochen und die Herzdruckmassage zur Wiederbelebung geübt. Das fand Tim toll und zeigt genau die Stelle auf seiner Brust, wo man die Herzdruckmassage ansetzen muss! Sein Schulpraktikum will er bei den Sozialarbeitern auf einem betreuten Spielplatz machen. Und auch ein Freiwilliges Soziales Jahr kommt für ihn infrage.

FSJler*innen übernehmen eigene Projekte

„Viele FSJler*innen interessieren sich für ein FSJ auf der Wochenbettstation oder in der Pädiatrie“, erzählen unsere Praxisanleiterinnen Julie und Rike. Da kann man nämlich Babys wiegen und wickeln und eine FSJlerin namens Kiara hat sich kürzlich sogar ein eigenes Projekt ausgedacht. Sie hat eine Checkliste für ein „Babykörbchen“ entwickelt, auf der alle Dinge aufgezählt sind, die man für die Versorgung eines Neugeborenen braucht: Windeln, Feuchttücher und so weiter.

Nun können die Kinderkrankenpfleger*innen anhand der Checkliste alles für das nächste Neugeborene bereitstellen. Obwohl Kiaras FSJ schon vorbei ist, wird diese Checkliste bei uns immer noch benutzt, und Kiara hat langfristig einen Mehrwert für die Station beigetragen. So kann‘s gehen, wenn man ein Freiwilliges Soziales Jahr macht und engagiert ist!

Julie hat Kiara damals auf der Wochenbettstation angeleitet. Julie ist ihr Spitzname („weil meinen afrikanischen Namen niemand aussprechen kann“), und sie wollte eigentlich Hebamme werden, hat aber keinen Ausbildungsplatz gefunden. Stattdessen wurde es dann die Pflegeausbildung, und Julie hat ihren Fremdeinsatz auf unserer Wochenbettstation absolviert, wo sie dann auch nach dem Examen eine Festanstellung bekam.

Stressige und schöne Momente auf der Wochenbettstation

„Viele denken, auf der Wochenbettstation hat man nichts zu tun“, erzählt sie, „aber wenn der Kreißsaal überfüllt ist, wenn es viele Kaiserschnitte gibt oder wenn junge Mütter im Internet oder von Verwandten andere Tipps bekommen als von uns, kann es schonmal stressig werden. Der Arbeitstag vergeht auf jeden Fall wie im Flug!“

Rike erzählt von den schönsten Seiten der Arbeit auf der Wochenbettstation: Sie mag es, den Babys einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, auch wenn es nur drei Tage sind, bis sie nach Hause gehen. „Wenn Frauen, die bei uns ihr Kind zur Welt gebracht haben, später nochmal vorbeikommen, um sich zu bedanken und uns zu zeigen, wie groß ihre Babys geworden ist, ist das auch schön“, findet Rike. „Oder wenn sie Jahre später zur zweiten und dritten Geburt wiederkommen und sich noch an uns erinnern.“

Wenn Du wie Julie und Rike gern mit frischgebackenen Müttern und ihren Babys zusammenarbeitest, kannst Du Dich als (Kinder-)Krankenpfleger*in in unserer Neonatologie bewerben!

Skaten als Diätprogramm

Die beiden Praxisanleiterinnen Julie und Rike sitzen in der großen Skatehalle, wo Profis und Kinder in bunter Mischung über die Rampen, Treppen und Geländer sausen. Zwischendrin läuft Haushund Butch herum und tappst in aller Seelenruhe ein paar Schritte zur Seite, wenn ein Skater auf ihn zugerast kommt. Er kennt das schon… Im Nachbarraum ist die beeindruckende Bowl untergebracht, die die DRK Kliniken Berlin gemeinsam mit der Bekleidungsfirma Vans gesponsert haben.

„Das ist die einzige Bowl von internationalem Niveau in Deutschland“, sagt Projektleiter Alex. „Früher gab es hier nur kleine Startrampen, und wenn man als Skater nach Tokio oder in die USA kam, bekam man Schweißausbrüche, wenn man an den großen Rampen dort stand.“ Dank der DRK Kliniken Berlin können sich die Skater jetzt auch hierzulande auf internationalem Niveau für die Olympischen Spiele vorbereiten – oder auch einfach nur hobbymäßig skaten. Alex erzählt von einem 50-jährigen Amateur, der die neue Bowl so toll findet und so viel darin fährt, dass er schon 20 Kilo abgenommen hat 😀

Stuff for Tricks

Während die Hitze des Tages langsam nachlässt, wird auf dem Gelände der Skatehalle Berlin immer trubeliger. Ab 17 Uhr spielt eine Liveband im Skate Yard, ab 19 Uhr gibt es beim „Stuff for Tricks Contest“ in der Halle Baseball Shirts von den DRK Kliniken Berlin zu gewinnen. Am Infostand wird es ruhiger und Fenja nutzt die Zeit, um am Nachbarstand ein Skateboard-Deck mit DRK Kliniken Berlin-Schriftzug zu bemalen. Das seht ihr in der Fotogalerie. Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Einsatz in der Skatehalle!

Text: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer

Aline Creifelds, am 22. Juni 2023
FSJ, Skate meets Care
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