„Sei authentisch in dem, was Du rüberbringst“: Luisa, Sozialarbeiterin im BIZ Bildungszentrum - DRK Kliniken Berlin Jobs Karriere

„Sei authentisch in dem, was Du rüberbringst“: Luisa, Sozialarbeiterin im BIZ Bildungszentrum

Luisa arbeitet seit April 2025 als Schulsozialarbeiterin im BIZ Bildungszentrum. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Sarah bietet sie Unterstützungsangebote für Auszubildene an, organisiert Events und ist persönliche Ansprechpartnerin bei individuellen Problemen. Als Corporate Influencerin berichtet sie außerdem auf Instagram unter @luisa_drk.bln aus ihrem Arbeitsalltag und gibt Tipps, wie ihr eure Ausbildung trotz aller Herausforderungen gut durchziehen könnt. In diesem Interview lernt ihr sie kennen.

Wie ist Dein Berufseinstieg verlaufen?

Ich habe 2016 meinen Bachelor Soziale Arbeit abgeschlossen und im Anschluss zwei Jahre lang in einer therapeutischen Wohngruppe der Jugendhilfe gearbeitet. Danach habe ich drei Jahre Berufserfahrung in der Behindertenhilfe gesammelt, zunächst ebenfalls in einer Wohngruppe. In beiden Jobs habe ich direkt mit den Menschen interagiert und ihnen geholfen, ihren Alltag zu bewältigen. In der Behindertenhilfe hatte ich im Rahmen einer Elternzeitvertretung aber auch zum ersten Mal eine Sozialarbeiter-Stelle inne, auf der ich den Hilfebedarf einzelner Bewohner*innen ermittelt und an das Sozialamt übermittelt habe.

Erfahrung in der Schulsozialarbeit bringe ich also noch nicht mit, aber Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ich jetzt sehr gut nutzen kann. Nach der zweiten Stelle habe ich ein Masterstudium „Kritische Diversity und Community Studies“ absolviert, auf das ich auch ziemlich stolz bin. Diesen Studiengang gibt es noch nicht so lange, er ist aber auch ein Teilbereich der Sozialen Arbeit. Ich wollte mich in eine Richtung zu spezialisieren, die mich interessiert, und mir gleichzeitig die Möglichkeit eröffnen, auf Positionen zu arbeiten, für die der Master erwartet wird. Eventuell später auch mal in einer leitenden Position.

Was interessiert Dich am Thema Diversity?

Daran interessiert mich besonders das Konzept der Neurodiversität. Dabei geht es um die neurologische Vielfalt: Menschen sind unterschiedlich und es gibt keine „normale“ Art zu denken oder zu lernen. Neurodivergente Menschen können Menschen mit Autismus, ADHS, Hochbegabung oder Lese-Rechtschreib-Schwäche sein. Die Neurodiversität nimmt sie nicht als beeinträchtigt, sondern als natürliche Variante der menschlichen Vielfalt wahr.

Was hat Dir in der Jugend- und der Behindertenhilfe gefehlt, sodass Du jetzt in die Schule gewechselt bist?

Ich habe gemerkt, dass das Arbeiten in Wohngruppen doch sehr nah an den Menschen dran ist. Es hat mich persönlich sehr berührt und ich habe mehr gegeben als ich geben konnte. Darum habe ich mich nach einem anderen Einsatzbereich umgesehen. Der Bildungsbereich schien mir sehr attraktiv. Ich bin nicht mehr in der Privatsphäre anderer Menschen unterwegs, aber ich kann sie auf ihrem Bildungsweg unterstützen. Das möchte ich sehr gerne tun.

Hat Dich beim Start im BIZ Bildungszentrum etwas überrascht?

Ich bin sehr positiv überrascht von dem Umfang und der Tiefe der Pflegeausbildung. Ich habe unterschätzt, dass die Pflegeausbildung so cool sein kann. Meine Kollegin Sarah hat mir an meinem zweiten oder dritten Tag das Skills Lab mit den Pflegepuppen gezeigt, an denen die Auszubildenden Zugänge legen und andere Pflegetätigkeiten lernen können. Es hat mich gleichzeitig fasziniert und traurig gemacht zu realisieren, wie viel Wissen sich Pflegefachpersonen aneignen und dass das in der Gesellschaft gar nicht bekannt ist.

Was sind die ersten Projekte, die Du im BIZ Bildungszentrum begleitest?

An erster Stelle steht für mich jetzt, die Pflegeschule und meinen Aufgabenbereich noch genauer kennenzulernen und mit den Auszubildenden in Kontakt zu treten. Ich möchte ihnen zeigen, dass ich für ihre Anliegen da und bereit bin, eine Vertrauensebene anzubieten. Außerdem stehen der Diversity Day an, für den wir eine Aktion konzipieren, und die BIZ Games, ein Sportfestival für unsere Auszubildenden. Dort bin ich im Planungsteam und es gibt noch einiges zu tun, damit es ein schöner Sommertag für alle Auszubildenden und Mitarbeitenden der Pflegeschule wird.

Wie teilst Du Dir die Arbeit mit Kollegin Sarah auf?

Wir werden uns die Zuständigkeit für die Auszubildenden nicht aufteilen, sondern beide für alle da sein. Aber wenn jemand eine Bindung zu einer von uns beiden aufbaut, können wir uns auch darauf einstellen. Wir sind ja beide in Vollzeit da, und haben verhältnismäßig viele Kapazitäten. Ich bin Sarah sehr dankbar für die super Einarbeitung und den Austausch auf Augenhöhe. Wir sind beide Masterabsolventinnen und ich habe das Gefühl, dass ich viel von ihr lernen kann.

Wie kam es, dass Du Corporate Influencerin geworden bist?

Das Recruiting Team hat einen Social Media-Workshop in einem unserer neuen Kurse gegeben und den Auszubildenden erklärt, wie sie sich einbringen können. Da habe ich Sarah auf die Schulter getippt und gesagt: „Das wäre doch auch was für uns!“ Wir sind beide kreative Köpfe und eher extrovertiert. Das müssen wir ja sein, wenn wir uns vor eine Klasse stellen – auch wenn wir keine Lehrerinnen sind.

Ich habe auch mal Schauspielunterricht genommen und finde es witzig, Videos aufzunehmen. Als ich den Aufruf zum Corporate Influencer-Programm gesehen habe, habe ich mich in Absprache mit Sarah darum direkt beworben. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich schon kurz nach meinem Start im Unternehmen mitmachen darf! Ich sehe das als eine Aufgabe, die meine Arbeit zusätzlich bereichert und einen Spaßfaktor reinbringt. Was mir völlig fehlt, ist eine Vorstellung davon, was passieren wird. Werde ich als Corporate Influencerin mehr Follower*innen bekommen als als Privatperson? Und wenn ja wie viele? Es ist eine Reise ins Unbekannte, aber ich habe Lust darauf und lasse mich überraschen!

Was hast Du aus dem Einführungsprogramm mitgenommen?

Ich habe eine Menge Werkzeuge an die Hand bekommen für das, was mir ungefähr vorschwebt, was ich in den sozialen Netzwerken machen will. Damit meine ich sowohl inhaltliche Ideen als auch Techniken für die Umsetzung. Ich bin mega positiv überrascht von dem Programm, das hier auf die Beine gestellt wurde, und sehr dankbar, Teil von gewesen zu sein. Am meisten ist mir der Vortrag von Ergotherapie-Influencerin Melli Wunderling im Kopf geblieben. Sie verkörpert das, was das Influencing ausmacht, in allem, was sie sagt und wie sie sich verhält. Am meisten hat mich ihre Botschaft gecatcht: „Hab Spaß in Social Media und sei authentisch in dem, was Du rüberbringst!“

Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer

Laila Sengpiel, am 27. Mai 2025
Aktionen für Mitarbeitende, Ausbildung, Sozialarbeit
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