„Wenn Mitarbeiter neue Kollegen werben, werden die Teams immer netter“: Stefanie und Pia

Gesundheits- und Krankenpflegerin Stefanie hat zusammen mit Pia und ihrem Mann in einem ambulanten Pflegedienst gearbeitet, hin und wieder haben sie sich privat getroffen oder auf der Weihnachtsfeier unterhalten. Doch während Marco in der ambulanten Pflege total in seinem Element ist, war es für die beiden Frauen nicht das Richtige. Zuerst ist Pia in die DRK Kliniken Berlin Köpenick gewechselt und dann hat sie Stefanie nachgeholt. Die 1.500 Euro Prämie, die sie dafür bekam, warten auf dem Sparkonto darauf, dass Corona vorbeigeht und Pia mit ihrem Mann wieder in den Urlaub fahren kann.

Die intellektuelle Herausforderung fehlte

Viele Jahre hat Stefanie in der ambulanten Pflege gearbeitet – und wurde immer unzufriedener: „Es ging nur noch ums Tabletten Geben und Strümpfe Ausziehen. Intellektuell gab es keine Herausforderung mehr“, erzählt sie. „Und das wurde in den letzten zehn Jahren immer schlimmer. Der Höhepunkt des Tages war es, wenn man mal einen Verband anlegen durfte.“

Doch vor der Alternative, sich im Krankenhaus zu bewerben, hatte Stefanie ein bisschen Bammel. Schließlich war sie nur in der Ausbildung, die sie übrigens um die Jahrtausendwende bei uns in den DRK Kliniken Berlin absolviert hat, und kurz danach auf Station beschäftigt gewesen. „Meine Zweifel waren groß: Ich bin mit 41 nicht mehr die jüngste, bin jahrelang raus aus dem Krankenhaus, da vergisst man viel.“

Hartnäckige Freunde muss man haben

Zum Glück blieb ihre Freundin Pia hartnäckig: „Warum kommst du nicht zu uns?“, hat sie immer wieder gefragt. „Wir sind ein gutes Team auf der Station 9A, der Gastroenterologie. Neue Kollegen werden sehr positiv und aufgeschlossen aufgenommen und eingearbeitet. Man darf immer nachfragen, wenn man etwas nicht weiß. Jeder hilft dem anderen.“

Pia war nur kurz bei dem ambulanten Pflegedienst im Einsatz gewesen, bei dem auch ihr Mann tätig ist und wo sie Stefanie kennengelernt hat: „Dort kannte jeder jeden.“ Davor hatte sie viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet und wollte wieder dorthin zurück. Hauptsache, ihr Mann war nicht sauer, dass sie Stefanie einfach gleich mitgenommen hat? „Ach nein, der ist nicht sauer“, lacht Pia. „Stefanie wollte ja sowieso weg, sie wäre sonst woanders hingegangen.“

Stefanie hat sich einen Ruck gegeben

Von dem Mitarbeiterempfehlungsprogramm und der 1.500 Euro Prämie der DRK Kliniken Berlin hatte Pia im Intranet gelesen und gedacht, dass so eine Finanzspritze doch eine tolle Sache wäre. Mit ihrem Mann war sie nämlich vor zwei Jahren in ein Haus gezogen und hatte seither jeden Cent, den sie erübrigen konnten, für die Renovierung ausgegeben. Pia hatte schon mehrere Pflegekräfte aus dem Bekanntenkreis versucht, von einem Arbeitgeberwechsel zu überzeugen, war aber bisher nicht erfolgreich gewesen.

Anders bei Stefanie: Die gab sich irgendwann einen Ruck, traute sich, ihre Bewerbung loszuschicken, und wurde auch sofort genommen! Noch im Vorstellungsgespräch bei Pflegedienstleiterin Astrid Weber entschied sie sich und innerhalb einer Woche später fing sie auch schon in den DRK Kliniken Berlin Köpenick an. Und brachte sogar noch eine weitere Kollegin aus der ambulanten Pflege mit, die dann eine halbe Stelle im Springerpool und eine halbe Stelle in der Gefäßchirurgie antrat! Leider wusste Stefanie damals noch gar nichts von unserem Mitarbeiterempfehlungsprogramm, das klare Regeln hat. Wie es funktioniert, steht übrigens im Intranet.

Lies hier weitere „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Geschichten, zum Beispiel die von Manja und Andrea aus der Unfallchirurgie an unserem Standort Köpenick!

Wenn die Teams überlegen, wer zu ihnen passen könnte

„Aber das ist nicht schlimm“, sagt Stefanie. „Mir ging es vor allem darum, der fachlich wirklich guten Kollegin eine Perspektive zu geben. Sie tat mir einfach leid, weil sie sehr unglücklich im Job war und es nicht verdient hatte, so herumzudümpeln.“ Stefanie sieht einen großen Vorteil darin, wenn das Recruiting neuer Kollegen nicht den Stellenanzeigen und dem Zufall überlassen wird.

Sondern wenn die Teams selbst überlegen, welche Pflegekräfte aus dem Bekanntenkreis noch zu ihnen passen könnten: „Wenn Mitarbeitende neue Kollegen empfehlen, werden die Teams immer netter. Ich kenne einige, die empfohlen wurden, und das sind durch die Bank alles tolle Menschen. Denn man würde schließlich keinen Honk empfehlen.“

Gemeinsamer Dienst mit der Freundin

Das Allerbeste an ihrem Arbeitgeberwechsel war, dass Pia, die sie auch empfohlen hat, Stefanie einarbeiten durfte. „Das war extrem gut. Pia ist eine echt gute Krankenschwester!“, findet Stefanie. Alles, was Pia über die Station 9A erzählt hatte, hat sich bewahrheitet. Die Freundschaft zwischen den Frauen ist durch die gemeinsame Arbeit in der Gastroenterologie noch viel enger geworden.

Das Foto oben haben die beiden gemacht, als Stefanie gerade einen 8-Stunden-Dienst hinter sich und Pia ihren noch vor sich hatte. „Wir haben auch öfter Dienste zusammen, bestellen essen füreinander mit oder trinken danach noch einen Kaffee. Wir haben ein wirklich gutes Verhältnis, wie aber auch mit allen anderen Kolleg *innen auf der 9A.“ Stefanie bezeichnet sie als „nicht nur Kollegen, sondern echte Freunde“. Man habe sogar schon eine Grillparty und später eine tolle Weihnachtsfeier mit Schlittschuhlaufen und 3-Gänge-Menü geplant – doch beides musste wegen des Lockdowns ausfallen. „Wenn Corona im Abflug ist, haben wir viel nachzuholen!“

Fachlich viel gelernt

Pias Mann Marco lebt wie gesagt für die ambulante Pflege. „Die Kunden lieben ihn“, erinnert sich Krankenpflegerin Stefanie. „Für manche ist es eben das Richtige.“ Aber sie selbst sieht viele Vorteile an der Arbeit im Krankenhaus – auch wenn es erstmal eine „Riesenumgewöhnung“ war.

„Es gibt hier eine feste Anfangs- und Endzeit für den Dienst. In der ambulanten Pflege ist der Tag zu Ende, wenn Du Deine 40 Kunden besucht hast, egal wie lange das dauert. Das Arbeiten im Team hat mir dort gefehlt, denn man ist Einzelkämpfer. Ob man eine 120-Kilo-Person bewegen oder eine schwierige Entscheidung treffen muss, es bleibt immer an einem alleine hängen.“

„Im Krankenhaus hast du Menschen um Dich herum, mit denen Du gemeinsam entscheiden kannst. Dein Gehirn wird gefordert und gefördert. Du stehst nicht im Stau und bist nicht dauernd auf Parkplatzsuche.“ Sie habe unheimlich viel Wissen aus der Ausbildung auffrischen und Neues dazu lernen können. „Eigentlich sind wir ja die Gastroenterologie, aber im Pandemiejahr musste alles neu organisiert werden und wir waren zwischendurch auch mal die Allgemeinchirurgie, die Corona Verdachtsstation und die Corona Station.“ Ein total spannendes Jahr für Stefanie!

„Ich möchte nichts Anderes als Pflege machen“

Auf die Frage, was sie jungen Leuten, die sich für den Pflegeberuf interessieren, sagen würde, meint sie: „Es ist kein einfacher Beruf, aber einer, der sich lohnt. Es kommt einzig und allein aufs Team an. Mit einem super Team kannst Du jedes Problem bewältigen. Beziehungsweise gibts nach fünf Minuten einfach kein Problem mehr.“

„Man lernt immer dazu, egal wie unsicher man sich am Anfang fühlt, aber man wird immer sicherer“, erzählt Stefanie weiter. „Es gibt Dir ein gutes Gefühl, aus dem Gesundheitssystem das Beste herauszuholen und den Menschen etwas Gutes zu tun. Gerade Corona Patienten kann man nicht immer retten, aber man kann ihnen die Zeit auf unserer Station zumindest so angenehm wie möglich gestalten.“

„Wenn, dann nur beim DRK“

Zwischenmenschlicher Kontakt im Berufsleben sei so viel wichtiger als ein Computerjob. „Ich bin Krankenschwester aus Leidenschaft und will auch nichts Anderes machen“, sagt Stefanie mit Inbrunst. Und im Übrigen auch in keinem anderen Krankenhaus als bei den DRK Kliniken Berlin. Nach der Ausbildung bei uns war sie der Liebe wegen zunächst nach Hessen gezogen.

„Familienangehörige von mir waren als Patienten in anderen Krankenhäusern und ich habe dort nichts Gutes gesehen und gehört. In den DRK Kliniken Berlin dagegen habe ich nie schlechte Erfahrungen gemacht. Und das war auch der ausschlaggebende Grund für meinen Wechsel. ‚Du kennst doch das DRK‘, hat Pia zu mir gesagt. Und ich war mir auch ganz sicher: ‚Wenn, dann nur zum DRK!‘“

Text: DRK Kliniken Berlin/Maja Schäfer

Du arbeitest schon bei uns und möchtest auch eine Freundin oder einen Bekannten als neuen Mitarbeitenden für die DRK Kliniken Berlin empfehlen? Wie das geht, steht im Intranet!

Maja_Schaefer, am 17. März 2021
Gastroenterologie, Köpenick, Mitarbeitende werben Mitarbeitende
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