Wer zeigt Inna die Krallen?

Die beeindruckende Geschichte von Inna, Wohnbereichsleiterin im Wohnbereich „Im Rosengarten“ unserer Pflegeeinrichtung „Pflege und Wohnen Mariendorf“, haben wir euch in unserem Karriereblog schon erzählt. In dem Interview berichtete sie damals auch über das Rückenkolleg, das unseren Kolleg*innen in der Altenpflege bei Rückenproblemen hilft. Für uns war völlig klar, dass Frohnatur Inna ein Gesicht unserer neuen Arbeitgeberkampagne „Du bedeutest uns was – So wie Du bist“ werden muss! Wie das gelaufen ist, lest ihr hier.

Welches Stofftier hast Du zum Fotoshooting mitgebracht?

Das Stofftier gehört meiner Tochter. Vor zehn Jahren hat sie einen Brief an den Weihnachtsmann geschrieben und ihn in den Tannenbaum gesteckt. Darin stand, dass sie eine Katze haben wollte. Sie meinte natürlich eine echte, aber ich habe ihr diese Stoffkatze geschenkt, weil ich rein zufällig am nächsten Tag in einem Geschäft daran vorbeikam. Sie bekam den Namen Oscar, denn meine Tochter hat sich auch immer einen Bruder gewünscht! Sie kuschelt heute noch mit der Katze, nimmt sie in jeden Urlaub mit und zu Oma, wenn sie dort schläft, weil ich Nachtdienst habe. Aber wenn ich mal auf Dienstreise fahre, dann gibt sie mir Oscar mit, damit ich mich nicht so alleine fühle.

Wie läuft es bei Dir auf der Arbeit?

Wir haben einige neue Mitarbeiter*innen im Team, die aus dem Ausland kommen. Das ist eine Herausforderung für uns alle, aber da ich selber aus Kasachstan nach Deutschland kam, kann ich gut unterstützen. Wir haben Kolleg*innen aus Mazedonien, Polen, Indien und Afrika. Ich versuche, für alle eine gute Chefin zu sein und mit jedem klarzukommen. Ich habe keine*n Lieblingskolleg*in. Mir gefällt einfach der Mischmasch, auch dass wir jetzt Männer im Team haben und alle Altersgruppen von 21 bis 65 Jahren.

Die internationalen Kolleg*innen müssen zuerst mal die rechtlichen Grundlagen der Pflegearbeit in Deutschland verstehen: Warum braucht man z.B. für alles etwas Schriftliches? Man muss auch darauf achten, dass es kein Mobbing gibt, weil sie z.B. noch nicht so gut Deutsch sprechen. Wir können übrigens auch sehr viel von ihnen lernen! Pflegekräfte aus anderen Kulturen wissen häufig viel über Homöopathie. Sie sind ruhiger im Umgang mit den Bewohner*innen – wobei wir ihnen am Anfang natürlich auch viel Zeit lassen, um sie nicht abzuschrecken. Sie bereichern die Versorgung, weil sie frischen Wind und Schwung in unsere professionelle Pflege bringen und uns über den Tellerrand blicken lassen. Ich versuche, sie zu motivieren, ihr Wissen einzubringen, aber sie trauen sich noch nicht so recht.

Du möchtest in einem Pflegeteam mit einer herzlichen Chefin wie Inna arbeiten? Hier geht’s zu den Jobangeboten in Mariendorf!

Wir haben Deine Geschichte im Karriereblog schon ausführlich erzählt, kannst Du sie nochmal zusammenfassen?

Als ich 2001 in der Pflege meine Berufung fand, damals noch als Pflegehelferin in einer anderen Einrichtung, konnte ich kein einziges deutsches Wort. Meine Kollegin Gabi hat mir die Sprache beigebracht und mich unterstützt. Während ich berufsbegleitend meine Ausbildung zur Pflegefachkraft gemacht habe, hat sie mir geraten, mich im „Pflege und Wohnen Mariendorf“ zu bewerben.

Ich habe als examinierte Pflegefachkraft in einer Position als Extrawache begonnen. Meine erste feste Stelle war im Springerpool und später habe ich als Pflegekraft im Wohnbereich gearbeitet. Schließlich wurde ich Stellvertretende Wohnbereichsleiterin, habe eine Weiterbildung als Praxisanleiterin gemacht und bin nun Wohnbereichsleiterin. Unheimlich stolz bin ich auch auf meine Zugehörigkeit zur DRK-Schwesternschaft Berlin.

Was machst Du in Deiner Freizeit?

Eine Zeit lang habe ich nebenberuflich einen eigenen Partyservice betrieben, ich habe aber gemerkt: nicht das Kochen, sondern mein Job hier auf der Station ist meine Berufung. Diese Erfahrung kommt aber erst mit den Jahren. Trotzdem ist das Kochen, besonders für meine Familie und Freunde, weiterhin mein großes Hobby. Es entspannt mental und ich bin zufrieden, weil ich mit meiner Kreativität andere zufrieden machen kann. Und ich lese sehr gerne Fachbücher über psychologische Themen. Das spornt mich häufig dazu an, neue Seiten an mir zu entdecken, und es hilft mir dabei, mich weiterzuentwickeln. Das ist für mich ein bedeutender Schatz.

Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer

Maja_Schaefer, am 02. Oktober 2024
Geriatrie | Altenpflege, Kampagne, Mariendorf
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