Palliativpflege: „Wir können nicht jede*n heilen – aber liebevoll bis zum Ende betreuen“

Die DRK Kliniken Berlin Mitte bekommen eine neue Palliativstation mit 12 Betten! Wir sind stolz, dass auch unser kleinster Standort wächst und bald ein weiteres wichtiges Versorgungsangebot im Zentrum der Hauptstadt machen kann.

Zwei Pflegefachkräfte werden pro Schicht eingeteilt sein und je maximal sechs Patient*innen betreuen – mit viel Zeit für Gespräche und individuelle Bedürfnisse, erklärt unsere Stellv. Pflegedienstleiterin Sylvia im Interview. Weiteres Personal wie Pflegefachassistent*innen, Pflegehelfer*innen, FSJler*innen und Azubis wird bedarfsgerecht unterstützen. Klingt nach Arbeitsbedingungen, wie Du sie Dir erträumt hast, als Du Dich für den Pflegeberuf entschieden hast? Dann lies weiter!

Welche Patient*innen werden auf der neuen Palliativstation versorgt werden?

Auf einer Palliativstation handelt es sich natürlich um schwerstkranke und sterbende Menschen. Grundsätzlich ist sie offen für Patient*innen aus allen medizinischen Fachbereichen. In den DRK Kliniken Berlin Mitte haben wir aber eine renommierte Klinik für Pneumologie mit einem großen Kreis aus Stammpatient*innen mit Lungenkrebs. Sie werden den Schwerpunkt auf der Palliativstation bilden.

Weil diese Erkrankung immer noch häufig tödlich endet, betreuen wir die Patient*innen oft über einige Monate oder sogar Jahre hinweg durch mehrere Chemotherapien und begleiten sie dann auch bis zum Lebensende, bisher durch unser Palliativteam direkt auf der Station. In Zukunft können wir auf unserer neuen Palliativstation noch besser auf ihre Bedürfnisse und ihre An- und Zugehörigen (Freunde und Freundinnen) eingehen.

Wir eröffnen im Oktober 2023 auf der Station 9. Dort war früher unser Schlaflabor und während der Coronapandemie ist die Suchtklinik in den Räumlichkeiten untergekommen. Sie wechselt nun aber zurück in ihre angestammten Räume in Haus 1. Die frei werdende Station 9 werden wir renovieren und in allen Zimmern eigene Bäder installieren, wie es heute zum Standard gehört. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, kann die Palliativstation eröffnen. Ab Juli können wir Bewerber*innen dort auch schon herumführen.

Du möchtest als Pflegefachkraft unsere Patient*innen auf der neuen Palliativstation versorgen? Dann bewirb Dich jetzt im Herzen Berlins! 

Für wen ist ein Pflegejob auf der neuen Palliativstation geeignet?

Einige Mitarbeiter*innen aus unserem Standort haben sich schon gemeldet, weil sie gerne auf die neue Palliativstation wechseln möchten. Das ist super, weil sie sich ja mit den Abläufen auskennen und den „Neuen“ Starthilfe geben können. Wir suchen zusätzlich noch etwa sechs bis acht examinierte Pflegefachkräfte mit dreijähriger Ausbildung in Vollzeit oder Teilzeit. Eine Palliativ Care-Weiterbildung ist keine Voraussetzung, denn sie kann auch an unserer Weiterbildungsakademie absolviert werden. Es sollte aber natürlich das Interesse da sein, mit schwerkranken und sterbenden Menschen zu arbeiten. „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“, so lautet unser Motto.

Pflegekräfte, die auf einer Palliativstation gut und gerne arbeiten, kennen sich mit komplexen Symptomen aus, können meist gut zuhören oder Gespräche führen, sich gut auf belastete und trauernde Angehörige einstellen und Vertrauen zu ihnen aufbauen. Eine andere Zielgruppe, die wir mit der Stellenausschreibung ansprechen möchten, sind junge Nachwuchspflegekräfte, die während der Ausbildung gemerkt haben, dass sie in einem ruhigeren Umfeld besser klarkommen als auf der Normalstation, wo mehr Tagesbetrieb, Untersuchungstermine und häufigere Patient*innen-Wechsel herrschen. In einem Umfeld also, wo sie besser auf die Bedürfnisse ihrer Patient*innen eingehen können.

Als Altenpfleger*in kannst Du nicht nur auf der neuen Palliativstation, sondern an all unseren Standorten eingesetzt werden. Ausführliche Informationen hier!

Warum haben wir auch Wünsche an die Sprachkenntnisse der Bewerber*innen?

Es wäre toll, wenn einige Pflegekräfte aus dem Team der neuen Palliativstation Türkisch oder Arabisch sprächen, weil wir durch unseren Standort mitten im Multi Kulti-Kiez im Wedding viele Patient*innen aus diesen Kulturkreisen betreuen. Nicht nur die Sprachkenntnisse helfen da sehr, wenn Diagnosen übersetzt werden müssen, sondern auch das Verständnis für einen anderen Umgang mit dem Thema Tod und Sterben. Das Loslassen fällt türkischen oder arabischen Familien oft schwer.

Es sitzen meist viele Angehörige am Bett und leisten den Patient*innen Gesellschaft. Viele Patient*innen möchten nicht, dass ihre Kinder erfahren, dass sie Krebs im Endstadium haben, und so verstehen die Angehörigen oft nicht, warum wir scheinbar „nichts mehr tun“. Wir versuchen dann, einen Hauptansprechpartner in der Familiengruppe auszumachen, dem wir erläutern können, was Palliativpflege bedeutet.

Interview: DRK Kliniken Berlin / Maja Schäfer

Aline Creifelds, am 05. Juni 2023
Mitte, Palliativpflege
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