„Ich begleite die Kinder beim Großwerden“: Maike, Kinderkrankenschwester in der Diabetesambulanz

Als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in hat man*frau viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten – von der Neonatologie über die Neuropädiatrie bis hin zur Kinder- und Jugendpsychiatrie und vielen mehr. Maikes Karriere hat sich in Richtung Diabetologie entwickelt. Wie sie dorthin gekommen ist und was ihr am meisten Spaß dort macht, erzählt sie im Steckbrief.

Wie war Dein beruflicher Werdegang?

Von 2000 bis 2003 habe ich meine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester bei den DRK Kliniken Berlin Westend gemacht. Von 2003 bis 2018 war ich als Kinderkrankenschwester auf der Station 6b mit den Fachbereichen allgemeine Pädiatrie, Diabetologie, Neuropädiatrie und Nahrungsmittelprovokationen im Einsatz. Von 2017 bis 2018 habe ich die Weiterbildung zur Pflegberaterin an der TÜV Akademie gemacht, und von 2018 bis 2019 die Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG an der Wannseeakademie. Seit 2018 gehöre ich nun zum Team der Diabetesambulanz für Kinder und Jugendliche im DRK Klinikum Berlin Westend.

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Wie kam es zur Entscheidung für einen Pflegeberuf?

Ich wusste seit meinen Kindheitstagen, dass ich einmal Kinderkrankenschwester werden will. Die Mutter meiner damals besten Freundin war Stationsleitung einer Wochenbettstation, und wenn sie im Dienst war, sind meine Freundin und ich mit dem Fahrrad in die Klinik gefahren und durften die Neugeborenen wickeln.

Die Ausbildung damals hat mir großen Spaß gemacht, und ich war sehr froh, dass ich nach dem Examen einen Arbeitsplatz in der Kinderklinik bekommen habe! Trotz Schichtdienst und Vollzeitstelle habe ich selbst zwei Kinder bekommen, die Kolleginnen haben mich immer unterstützt, wenn ich mal einen Dienst tauschen musste.

Was kannst Du uns über deinen aktuellen Einsatzbereich, die Diabetesambulanz, berichten?

Um mein Wissen zu erweitern, habe ich privat eine Weiterbildung zur Pflegeberaterin absolviert. Zum Ende hin wurde ich im Unternehmen gefragt, ob ich ins Team der Diabetesambulanz wechseln möchte. Da mir die Arbeit mit den an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankten Kindern schon auf der Station großen Spaß gemacht hatte, habe ich natürlich zugestimmt und bin praktisch von der einen Weiterbildung gleich in die nächste gerutscht. Denn Diabetesberatung ist wieder eine eigene Qualifikation. Das war sehr anstrengend, hat sich jedoch sehr gelohnt!

Seit 2018 begleite ich sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting unsere Familien. Wir betreuen etwa 460 Kinder und Jugendliche mit Diabetes, vorwiegend mit Diabetes mellitus Typ 1. Die Arbeit erfordert viel Einfühlungsvermögen, manchmal auch eine hohe Toleranz. Ich bringe den Familien alles Wissenswerte über den Umgang mit der Erkrankung und der Therapie bei, schule Betreuer in Kitas oder Schulen, auch mal die Großeltern oder anderes Betreuungspersonal. Ich muss mich stets in die neuste Technik einarbeiten, zu neuen Therapiemöglichkeiten fortbilden, besuche Kongresse und tausche mich mit den anderen Diabeteszentren aus.

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Was ist der schönste Teil Deiner Arbeit in der Diabetologie?

Ich stehe sowohl den Familien als auch dem Personal der Station mit Rat und Tat zur Seite und gebe Unterstützung da wo sie nötig ist. Ich darf mit den Familien „wachsen“, kann die Kinder beim groß Werden begleiten, bis sie in die Erwachsenenmedizin wechseln. Und ich glaube, das ist der größte Dank für manche Mühen, wenn aus kleinen Kindern selbständige junge Erwachsene werden und ich dazu beitragen konnte, dass sie ihre Diabetestherapie gut managen können!

Ich bin froh, ein Teil der Diabetesambulanz für Kinder und Jugendliche in den DRK Kliniken Berlin Westend sein zu dürfen, weil mir die Arbeit große Freude bereitet und ich sowohl in der Ambulanz als auch auf der Station ein tolles Team habe, das mich unterstützt, wenn ich es brauche.

Aline Creifelds, am 11. Oktober 2022
Pädiatrie, Westend
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