Im Jahr 2023 haben 44 und im Jahr 2022 haben 46 Kollegen*innen eine Prämie von 1.500 € brutto ausgezahlt bekommen, weil sie Freund*innen oder Bekannte als Mitarbeiter*innen empfohlen haben und es auch tatsächlich zur Einstellung und bestandenen Probezeit kam. Das sind die höchsten Teilnehmer*innenzahlen seit Beginn unseres „Mitarbeiter*innen werben Mitarbeiter*innen“-Programms! Unser ehemaliger Werkstudent David hat eins der „Dream Teams“ getroffen: Melanie und Petra.
Auf dem Weg in die DRK Kliniken Berlin Mitte in der Drontheimer Straße grüßt mich ein wunderschöner Frühlingstag, und mit genauso fröhlicher Stimmung grüßt mich Schwester Melanie am Eingang und heißt mich willkommen. Mein erstes Mal am Standort Mitte. Leider gibt es keine Zeit für eine ausführliche Führung durch das Krankenhaus, was Melanie sehr bereut.
„Eigentlich haben wir hier einen sehr schönen Arbeitsplatz“, sagt sie mit einem Lächeln. Aber wir kommen direkt zur Sache, bekanntlich haben unsere Pflegefachkräfte viel um die Ohren und da darf man sich schon sehr freuen, wenn sie sich eine halbe Stunde Zeit nehmen, um mit uns über Arbeit und Privatleben zu quatschen. Also gehen wir rein in die Station 9, die Pneumologie, und treffen dort auf Schwester Petra.
Nach sechs Jahren Pause ist sie seit anderthalb Jahren wieder als Pflegefachfrau in derselben Abteilung wie vorher tätig. Ein klassischer Bumerang-Move: Melanie hat ihre tolle Ex-Mitarbeiterin ganz doll vermisst, wie sie mir lachend erklärt, also hat sie sie angerufen und wieder ins Unternehmen zurückgeholt. Und zwar im Rahmen unserer Aktion „Mitarbeiter*innen werben Mitarbeiter*innen“. Alles hat reibungslos geklappt. Auf den Vorher-Nachher-Fotos (Titelbild und Bild in der Galerie unten) von 2011 und 2024 könnt ihr sehen, wie sich die beiden verändert haben 🙂
Petra ist am Standort Mitte noch so gut wie allen bekannt. Vor ihrer Pause hatte sie nämlich schon etwa 20 Jahre in der Pneumologie gearbeitet. Als der Wunsch nach Abwechslung kam, ging sie für eine Weile in einen ambulanten Pflegedienst. Und jetzt ist sie wieder da, und zwar an genau derselben Position wie vorher: „Gleiche Stelle, gleiche Welle“, sagt sie lachend und zeigt auf ihren Arbeitsplatz.
Auch Melanie ist nicht neu im Unternehmen. Eigentlich ist sie sogar eine echte Oldschool Rotkreuzschwester. 1992 hat sie ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau bei uns absolviert und ist seitdem ein unentbehrliches Mitglied des Unternehmens. Zwischendurch hat sie ganz unterschiedliche Aufgaben übernommen und ist durch mehrere Stationen „gewandert“. Seit 2006 ist sie Abteilungsleiterin in der Endoskopie, der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen und der Pneumologischen Ambulanz in den DRK Kliniken Berlin Mitte.
Wenn Du auch Lust hast, zu unserer kleinen „Arbeitsfamilie“ am Standort Mitte zu gehören, dann bewirb Dich gleich hier als Pflegefachkraft!
Beide Rotkreuzschwestern sind echte Berlinerinnen. Aber das Leben in der Stadt ist für beide nichts mehr. Am Stadtrand ist es viel schöner, grüner und ruhiger, finden sie. Und 25 Minuten Fahrzeit mit dem Fahrrad sind ja gar nicht so schlecht. Ob sie sich vor der Arbeit kannten? Tatsächlich nicht – erst als Melanie die Abteilungsleitung der Pneumologie übernahm, begegnete sie Petra. Damals waren sie aber nur Kolleginnen. Bis sie sich an einem Abend ganz zufällig in der „Kalkscheune Berlin“ trafen. Beim Tanzen. Und somit war aus der Arbeitsbeziehung eine Freundschaft entstanden, „eigentlich eine zweite Ehe“, erklären sie mir und lachen herzlich.
Deshalb hat Melanie ihre Freundin vermisst, als sie während ihrer Pause nicht mehr da war. Vor allem ihr Lachen, das täglich durch die Hallen der Pneumologie zu hören war. Und so hat sie sie auf die offene Stelle hingewiesen, die Petra schon einmal besetzt hatte. Petra war erst unentschlossen und dachte sich, die Position würde bestimmt intern besetzt werden. Aber als sie die Stellenausschreibung sah, fasste sie doch Mut und bewarb sich – und bekam natürlich auch die Stelle „fast ohne ein Vorstellungsgespräch“. Klar, wenn man schon 20 Jahre Erfahrung in derselben Position hat!
Es müssen schon wieder beide lachen, als ich frage, ob sie sich auf die Prämie der Aktion „Mitarbeiter*innen werben Mitarbeiter*innen“ gefreut haben. „Natürlich“, sagt Melanie, „da darf man sich ja freuen!“ Die Prämie haben sie sich selbstverständlich geteilt. Was sie genau mit dem Geld gemacht haben, habe ich leider nicht zu hören bekommen. Die beiden haben nur vielsagende Blicke ausgetauscht und dann meinte Melanie: „Wir haben uns beide was Schönes davon gegönnt.“ Da musste ich auch lachen. So soll es ja auch sein!
Außer der Prämie hat Melanie weitere gute Gründe, um glücklich an ihrem Arbeitsplatz zu sein, denn sie hat nicht nur ihre alte Freundin wieder zu sich geholt, sondern auch eine sehr kompetente Kollegin. „Es ist unheimlich schwer“, so erzählt sie uns, „gutes Personal zu finden. Kollegen*innen, die es schaffen, einen Überblick über die gesamte Station zu behalten und diese gut zu organisieren.“ Selbst wenn sie nicht da ist, weiß sie, dass Petra alles gut hinbekommt. Also spart sie sich und der Pflegedienstleiterin somit Bauchschmerzen.
Während ihrer Abwesenheit veränderte sich das Arbeitsumfeld, erzählt mir Schwester Petra: Durch die Einführung neuer Technologien haben die Arbeitsbedingungen sich zum Positiven entwickelt, weil sie dem Pflegepersonal die Arbeit erleichtern. Zwischenmenschlich, meint sie, gab es aber wenig Veränderung: „Die Kollegen*innen sind immer noch so nett, wie sie auch früher waren. Die Atmosphäre der Klinik am Standort Mitte ist, wie schon immer, familiär geblieben, und man freut sich immer noch darauf, dass man hier jede*n kennt und weiß, auf wen man sich verlässt.“
Dass man jede*n kennt, und zwar über Jahre hinweg, ist sehr schön und sorgt zweifelsohne für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Doch es hat auch seine negative Seite … man wird ja bekanntlich nicht jünger. Beide Schwestern teilen mit mir ihre Ängste davor, was aus den Kliniken wird, wenn ihre Generation im Ruhestand ist. Wird es genug junge Menschen geben, die die Pflegearbeit machen möchten? Zum Glück bekommen die DRK Kliniken Berlin immer noch sehr viele Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze – im Jahr 2022 waren es 1.800.
Die DRK Kliniken Berlin Mitte bieten auch tolle und abwechslungsreiche Ausbildungsplätze an. Hier geht´s zu den Infos und zur Onlinebewerbung!
Für beide Pflegekräfte ist eine enge Bindung zum Unternehmen einer der wichtigsten Aspekte ihrer Arbeit. Melanie ist seit Anfang ihrer Karriere Teil der DRK-Schwesternschaft Berlin, weil sie deren Werte teilt und eine sehr hohe Identifikation mit der Institution hat, worauf sie sehr stolz ist. Denn: “Rotkreuzschwester zu sein, ist etwas ganz Besonderes.“
Sie erklärt mir, dass ihr Arbeitgeber sie sehr stark als Mensch mitgeformt hat, als sie noch eine junge Rotkreuzschwester war. Bei jüngeren Generationen sei diese Bindung zum Arbeitgeber ihrer Erfahrung nach nicht unbedingt so stark. Sie findet das schade. Denn wenn man, wie sie es bei jüngeren Generationen teilweise erlebt, immer wieder den Arbeitgeber wechselt, kann es ja gar nicht dazu kommen, dass man sich wirklich mit einem Unternehmen identifiziert.
„Bei einer langen Beziehung zum Arbeitgeber“, erklärt sie, „gibt es natürlich nicht nur schöne Zeiten.“ Manchmal erlebt man auch Zeiten, die man durchstehen muss. Aber dann kommen wiederum wunderschöne Zeiten. Und nur aus dieser Summe heraus ergibt sich irgendwann ein erfülltes Arbeitsleben, auf das man mit Freude zurückblicken kann.
Beide Schwestern wünschen sich von den Nachwuchspflegekräften, dass sie versuchen bei Problemen zu kommunizieren und nicht das Handtuch zu werfen. Sie wissen, dass die Arbeit, die sie als Pflegepersonal machen, oft anstrengend und auch mit Höhen und Tiefen verbunden ist. „Aber genau durch eine solche Arbeit“, sagt Schwester Melanie, „erfährt man als Mensch eine tiefe Prägung. Ganz anders als in anderen Berufen. Und das, was man am Ende dafür bekommt, ist es alle Male wert.“ Nach fast einem ganzen Berufsleben als Rotkreuzschwestern können beide Frauen sagen, dass sie immer noch zufrieden mit ihrem Job sind und dass sich der Weg für sie auf jeden Fall gelohnt hat.
Interview: DRK Kliniken Berlin / David Finkelman Sánchez
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