Alexandra und Jacqueline kennen sich vom Reiten. Als Jugendliche hatten sie ihre Pferde Rasti und Joy im selben Stall untergebracht. Zufällig arbeiten auch beide in der Pflege – nur dass die eine seit fünf Jahren sehr zufrieden bei ihrem Arbeitgeber ist und die andere bis vor einem halben Jahr sehr unzufrieden war. Zum Glück ließ sich daran ganz einfach etwas ändern: mit unserem Mitarbeiter werben Mitarbeiter Programm!
Alexandra hat 2016 ihre Ausbildung als Altenpflegerin in unserer Pflegeeinrichtung „Pflege und Wohnen Mariendorf“ begonnen. Inzwischen ist sie fertig damit und hat eine Festanstellung ergattert. Was gar nicht so einfach ist, wie es klingt. Denn an unserem Standort Mariendorf gibt es keinen Fachkräftemangel. Freie Stellen sind aus den eigenen Reihen immer sehr schnell nachbesetzt. „Ich war auch schon in anderen Heimen und weiß: Wir haben es hier ungewöhnlich schön. Ich stehe zu tausend Prozent hinter dieser Einrichtung!“, betont Alexandra, bevor wir sie überhaupt dazu befragen können.
„Hier haben alle Pflegekräfte wirklich Ahnung von dem, was sie tun“, findet die Altenpflegerin. Sie selbst hat auch schon zwei Weiterbildungen angepackt – mit Palliativpflege ist sie fertig, Praxisanleitung steht als nächstes an. Wir betreiben dafür eine eigene Weiterbildungsakademie. „Ich will nicht stillstehen“, sagt Alexandra. „Das ist mir wichtig im Leben. Und hier werden wir wirklich gefördert. Das ist ein super, top Arbeitgeber und ein tolles Team, es macht wirklich Spaß!“ Für die ferne Zukunft hat sie sich hohe Ziele gesteckt: den PDL-Schein machen und eines Tages Pflegedienstleiterin werden. „Aber dazu brauche ich erst noch viel mehr Erfahrung!“
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Überhaupt geht Alexandra sehr überlegt und planvoll an ihre berufliche Laufbahn heran. „Irgendwann möchte ich Kinder bekommen“, sagt sie. Dann ist es wichtig, dass ich ganz in der Nähe der Pflegeeinrichtung wohne und die Schichten mit dem Familienleben vereinbaren kann. Mit unserem Dienstplan hier würde das gut funktionieren.“
Ihre Freundin Jacqueline erzählte derweil an den freien Tagen im Stall ganz andere Geschichten: Vom ambulanten Pflegedienst, wo sie nicht nur mit den Schichten, sondern auch mit ihrer Bezahlung unzufrieden war. Wo sie mit einem Dienstfahrrad – noch nicht mal mit Elektroantrieb! – „vom tiefsten Neukölln bis hinter Rudow“ treten musste, um ihre Klient:innen zu versorgen. Mehr als 30 Stunden Teilzeit, 6 Stunden am Tag, schaffte sie gar nicht. Die Kilometer, die sie in der Zeit bei Wind und Wetter auf dem Rad zurückgelegt hat, hat sie nie gezählt.
„Alexandra brauchte mich gar nicht groß zu überzeugen, zu den DRK Kliniken Berlin zu wechseln“, schmunzelt Jacqueline. Sie macht jetzt eine berufsbegleitende 1-jährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin und arbeitet währenddessen im „Pflege und Wohnen Mariendorf“. Manchmal hat sie auch Einsätze in einem unserer Krankenhäuser. Ihr Gehalt hat sich schon in der Ausbildung verdoppelt gegenüber dem, was sie vorher verdient hat! „Das spielt eine große Rolle für mich“, sagt Jacqueline und erklärt auch, warum: „Pferde sind ein teures Hobby!“
Leicht ist es auch bei uns in der Pflege nicht immer. Vergangenes Jahr, bevor sie geimpft waren, bekamen beide Freundinnen während eines Ausbruchs in der Pflegeeinrichtung Corona. Jacqueline hatte nur drei Tage eine kleine Erkältung, wurde aber drei Wochen lang immer wieder positiv getestet, bis sie endlich die Quarantäne verlassen durfte. „Das war so langweilig in meiner Einzimmerwohnung!“, stöhnt sie, „Ich konnte mich überhaupt nicht bewegen.“
Weitere Mitarbeiter werben Mitarbeiter Geschichten kannst Du in unserem Karriereblog lesen! Zum Beispiel die Geschichte von Mara und Alina.
Alexandra erwischte das Virus dagegen ziemlich hart. „Vorher dachte ich, Corona sei nur eine kleine Grippe“, gesteht die 28-Jährige. „Doch dann habe ich kaum Luft bekommen und hatte richtig zu kämpfen. Es gab eine Nacht, da dachte ich, ich bin nicht mehr weit von der Beatmungsmaschine entfernt. Zum Glück ging sie vorbei und danach ging es langsam aufwärts. Aber hätte meine Schwester, die unter der Lungenkrankheit COPD leidet, Corona bekommen, hätte sie das nicht überlebt.“ Inzwischen ist die Schwester schon dreimal geimpft.
Im „Pflege und Wohnen Mariendorf“ bringt die Pandemie den Ablauf ständig durcheinander: „Das ist anstrengend“, gibt Alexandra zu. „Dauernd gibt es Änderungen, was die Testregelungen betrifft. Es gibt Angehörige, die sich nicht testen lassen wollen, und demente Bewohner:innen, die immer wieder vergessen, was Corona ist.“ Andererseits gibt es auch Angehörige, die ihr Dankesbriefe schreiben und sich am Telefon, bevor sie nach dem Wohlergehen ihrer pflegebedürftigen Angehörigen fragen, erstmal den Pflegekräften Mut zusprechen.
„Darum liebe ich diesen Beruf!“, schwärmt Jacqueline. „Die Dankbarkeit ist das Schönste.“ Alexandra nickt und erinnert sich: „Wir haben schon Leute wieder auf die Beine gebracht, die bettlägerig und ohne Hoffnung hier angekommen sind. Weißt Du noch die 100-Jährige, die nach ihrem Schlaganfall wieder laufen lernte?“
Natürlich erinnert sich Jacqueline! Sie will jetzt erstmal ihre Ausbildung zu Ende machen und ist froh, wenn die Lernerei nächstes Jahr im August ein Ende hat: „Dann muss ich mich erstmal in den Pflegealltag reinfuchsen. Aber langfristig kann ich mir schon vorstellen, die 3-jährige Ausbildung als Pflegefachfrau noch dranzuhängen.“
„Schüler:innen sollten mehr Praktika in der Pflege machen“, schlägt Alexandra vor, „dann würden sich auch mehr junge Leute für die Pflegeausbildung begeistern. Mein erster Schnuppertag war einfach toll! Vorher wusste ich eigentlich gar nichts über den Beruf.“ Inzwischen ärgern sie die Klischees von wegen „ist doch nur waschen und Po abwischen“ gewaltig.
Wenn sie nicht gerade pflegen oder reiten, verreisen die Freundinnen gerne zusammen. Dieses Jahr konnten sie eine Auszeit in der Türkei realisieren. „Das war ein sehr lustiger Urlaub“, erinnern sie sich und kichern. Wer weiß, was sie dort alles erlebt haben!? Von der Mitarbeiterempfehlungsprämie in Höhe von 1.500 Euro brutto, die Alexandra für die Empfehlung von Jacqueline bekommen hat, sind sie allerdings nicht zusammen verreist.
„Ich habe damit meine neue Wohnung eingerichtet, nachdem mein Freund und ich uns getrennt hatten“, sagt Alexandra. „Das Geld kam gerade richtig!“ Sie kennt eine andere Kollegin, die schon vier neue Mitarbeiter:innen angeworben hat. „Das lohnt sich finanziell auf jeden Fall“, findet Alexandra. Aber dann betont sie, dass es ihr nicht in erster Linie um die Prämie gegangen sei. Am wichtigsten war ihr, Jacqueline aus ihrer unglücklichen Jobsituation zu befreien. Und das hat ja auch geklappt!
Nun arbeiten die beiden zwar in unterschiedlichen Wohnbereichen, aber sie treffen sich in der Pause. Und manchmal springt Jacqueline in Alexandras Wohnbereich ein, wenn ein:e Kollege:in krank wird. Dann sehen sie sich auch. Oder eben im Stall. Die Pferde, mit denen ihre Freundschaft damals begann, sind immer noch sehr wichtig für die beiden: „Sie sind unser Ausgleich zum Pflegealltag, unsere Babys!“
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