Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) der DRK Kliniken Berlin bezuschusst seinen Mitarbeitenden diverse Gesundheitsangebote. Dazu gehören unter anderem auch osteopathische Behandlungen bei Physiotherapeut Jonas an unserem Standort Mariendorf. Was das Besondere an seinen Behandlungen ist, welche Ausbildung Jonas absolvieren musste und wie er überhaupt zu den DRK Kliniken Berlin kam, kannst Du im folgenden Interview nachlesen…
Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlung, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen. Die Behandlung ist eigentlich für alle Menschen jeglicher Altersgruppen geeignet. Ich habe zu meiner Osteopathieausbildung mit 1.350 Stunden noch eine spezielle osteopathische Fortbildung für die Behandlung von Kindern absolviert und kann bei unterschiedlichen Beschwerden wie Schmerzen des Bewegungsapparates, Kopfschmerzen, Schwindel und vielen weiteren Beschwerden helfen.
Ich find Osteopathie so toll, weil sie noch umfassender und vielseitiger einsetzbar ist als die Physiotherapie. Man kann auch nicht physiotherapeutisch behandelbare Krankheitsbilder wie Sodbrennen, Erkrankungen des Verdauungstraktes und viele mehr behandeln. Dabei ergänzt die Osteopathie auch viele physiotherapeutische Behandlungen und man hat noch eine Stellschraube mehr, um Einfluss auf bestimmte Körperregionen, Muskeln, Gefäße oder andere Gewebe zu nehmen.
Ich habe als ersten Schritt vor rund 16 Jahren meine Ausbildung zum Physiotherapeuten abgeschlossen und anschließend berufsbegleitend eine 1,5-jährige Weiterbildung im Bereich reflektorische Atemtherapie absolviert. Als Physiotherapeut bildet man sich für gewöhnlich kontinuierlich weiter und in leitender Position ist man sogar dazu verpflichtet, 60 Fortbildungspunkte in vier Jahren zu sammeln.
Ich musste mich dann zwischen der manuellen und der osteopathischen Therapie entscheiden. Da die erste Ausbildung in der zweiten enthalten ist, fiel mir das nicht schwer, und so absolvierte ich in sieben Jahren nebenberuflich meine osteopathische Ausbildung. Die DRK Kliniken Berlin haben mich sehr unterstützt und mir auch zwei Drittel der Ausbildung finanziert.
Man muss die Techniken der Kurse auch anwenden können und ein Gespür für die Behandlungen entwickeln, daher dauert diese Ausbildung so lange. Mittlerweile darf ich die Räume in der Pflegeeinrichtung „Pflege und Wohnen Mariendorf“ nach meiner eigentlichen Arbeit für die osteopathischen Behandlungen nutzen. An einem Nachmittag in der Woche bin ich zudem auf einer Polizeidirektion in Lankwitz als Physiotherapeut tätig und behandle dort die Beamten*innen im Rahmen des dortigen BGM.
Hast Du Lust, wie Jonas an unserem Standort in Mariendorf zu arbeiten? Alle freien Stellen in unserer Pflegeeinrichtung „Pflege und Wohnen Mariendorf“ findest Du hier.
Die Mitarbeitenden vereinbaren mit mir einen Termin. Das ist an drei Nachmittagen (Mo, Di und Do) die Woche hier am Standort Mariendorf möglich. Eine Behandlung kostet derzeit 75 Euro und dauert 45-60 Minuten. Auf Nachfrage werden oftmals 3-6 Behandlungen noch zusätzlich durch die Krankenkasse der Mitarbeitenden mit 40 bis 60 Euro bezuschusst. Die DRK Kliniken Berlin gibt dann noch einmal im Quartal 10 Euro pro Mitarbeiter*in dazu. Die Abrechnung erfolgt ganz unkompliziert über die Personalabteilung, wo man seine Rechnung einreichen kann und mit dem Gehalt die 10 Euro erhält. Mittlerweile waren schon sieben Kollegen*innen der DRK Kliniken Berlin bei mir. Drei von ihnen kommen sogar regelmäßig, um sich von mir behandeln zu lassen.
Tatsächlich war ich 2001 auf der Suche nach einer Zivildienststelle im handwerklichen Bereich. Da ich auf keinen Fall mit solchen Dingen wie Körperflüssigkeiten zu tun haben wollte, sollte es in diese Richtung gehen. Es gab bei den DRK Kliniken Berlin in Mariendorf zu diesem Zeitpunkt aber nur zwei Zivildienststellen in der Pflege, die Stellen als Handwerker*in waren schon besetzt. Da ich super spät dran war und mir gesagt wurde, ich könne eher beim Anziehen oder der Essenausgabe helfen als bei der Hygiene, habe ich es mit der Pflege versucht.
Nach ersten Berührungsängsten habe ich mich sogar so gut eingelebt, dass ich gar nicht mehr zu den Handwerkern gewechselt bin. Nach dem Zivildienst bin ich neben meinem Studium der Sportwissenschaften als zweite Nachtwache im „Pflege und Wohnen Mariendorf“ geblieben. Ehrlicher Weise habe ich mehr in der Pflege gearbeitet als studiert. Letztendlich habe ich das Studium abgebrochen und, da ich weiter etwas mit Sport machen wollte, die Ausbildung als Physiotherapeut begonnen. Auch während der Ausbildung habe ich nebenbei als Extrawache bei den DRK Kliniken Berlin gearbeitet.
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Es gab hier damals noch auf einem Wohnbereich eine Beatmungsstation, die von einem externen Anbieter betrieben wurde. Die Mitarbeitenden wurden von den DRK Kliniken Berlin gestellt. Dort war auch eine Physiotherapeutin aus Köpenick beschäftigt und als diese zurückging, wurde kurzfristig eine Stelle frei. Da ich die Ausbildung beendet hatte, lag es nahe, sich für die Stelle zu bewerben. Nachdem ich mich in verschiedenen Bereichen bewährt hatte, wurde ich als Stellvertretende Leitung eingesetzt. Im September startet meine Weiterbildung zum Praxismanager im Therapiewesen, um mich auf mögliche weitere Führungsaufgaben vorzubereiten. Ein bisschen wie vom Tellerwäscher zum Millionär – nur hier vom Zivi zur Stellvertretenden Leitung der Physiotherapie. 😉
Es ist tatsächlich alles sehr gut durchorganisiert und manchmal auch etwas stressig. Meine beiden Jungs (6 und 11 Jahre) halten mich natürlich ordentlich auf Trab. Alle beide und auch ich selbst spielen zudem aktiv Fußball im Verein. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, auch an den Wochenenden finden natürlich Turniere statt. Aber das macht uns allen auch super viel Spaß. Ich bin auch sonst recht sportlich unterwegs: ich jogge und fahre viel mit dem Rad. Dieser Ausgleich passt gut zu mir und ich bekomme den Kopf frei, um am nächsten Tag fit bei den Patienten*innen zu sein.
Interview: DRK Kliniken Berlin / Aline Creifelds
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