Steckbrief: Kerstin, 57, Medizinisch-Technische Radiologieassistentin

Radiologieassistentin Kerstin ist eine toughe Frau! Sie fährt Motorrad und arbeitet gerne mit Hightech-Geräten. Warum sie Dir für den Berufseinstieg ein kleines Krankenhaus und ein kleines Team empfiehlt, erzählt sie Dir im Steckbrief. Kurz gesagt lernst Du mit weniger Kolleg:innen mehr, läufst nicht so viele Kilometer und wirst bei uns auch von den Ärzten:innen auf Augenhöhe anstatt von oben herab angesprochen.

Warum hast Du Dich für diesen Arbeitsplatz entschieden?

Weil ich sehr technikaffin bin und der Beruf sehr viel mit Technik und Computern zu tun hat. Ich fahre selbst Motorrad und habe auch am Auto schon das eine oder andere Mal gebaut.  Andererseits wollte ich aber auch mit Menschen arbeiten.

Was sind die schönsten Momente in Deinem Berufsalltag?

Zu sehen, dass es Patient:innen besser geht. Ihre Dankbarkeit zu spüren, wenn man helfen konnte. Beim normalen Thorax-Röntgen bekommt man zwar nicht so viel von den Menschen mit, aber zum Beispiel im MRT liegen sie schon mal eine halbe Stunde. Einige Patient:innen haben Platzangst und trauen sich zuerst nicht rein. Doch wenn man auf sie eingeht, wachsen sie über sich selbst hinaus. Und hinterher lobe ich sie und sage: „Du kannst stolz auf Dich sein, Du hast es geschafft, und nächstes Mal musst Du keine Angst mehr haben!“ Ich zeige Verständnis für ihre Situation, und bekomme dafür viel positives Feedback.

Die Patient:innen fühlen sich wohler, wenn das Team eine gute Stimmung verbreitet. Wenn man sich gegenseitig angiftet, merken sie das. Wir sind ein kleines Team, lachen viel, haben eine lockere Stimmung. Das hilft auch den Patient:innen. Aber selbst bei schwierigen Patient:innen kann man Erfolgserlebnisse haben: wenn man es schafft, trotzdem eine gute Untersuchung und tolle Bilder zu machen und dafür vom Radiologen gelobt wird.

Du möchtest mit Kerstin zusammenarbeiten? Bewirb Dich hier als Medizinisch-Technische:r Radiologieassistent:in / MTRA im Multi Kulti Kiez in ihrem Team!

Was ist die größte Herausforderung in Deinem Berufsalltag?

Am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten, wenn alle anderen frei haben. Sich manche Nacht hier im Krankenhaus um die Ohren zu schlagen, immer einsatzbereit zu sein, auch wenn man Familie, Haus und Hof hat.  Ich bin nun schon 38 Jahre MTRA und habe immer Vollzeit gearbeitet. Das hinterlässt natürlich Spuren. Umso wichtiger ist es, in einem Team zu arbeiten, das auch dafür Verständnis hat.

Was eine tolle Sache ist: dass wir uns selber für die Dienste eintragen dürfen und nicht zugeteilt werden. Vier bis fünf Nacht-, Wochenend- oder Feiertags-Rufbereitschaften haben wir im Monat, denn die Abteilung muss rund um die Uhr besetzt sein. Die Nachteinsätze sind zum Glück weniger geworden. Früher wurde man ständig gerufen, heute nur noch ein- oder zweimal pro Nacht.

Was machst Du in Deiner Freizeit gerne?

Ich male Acrylbilder, habe aber auch einen großen Garten, in dem ich viel zu tun habe. Ich genieße es, wenn alles wächst und gedeiht!

Was magst Du an den DRK Kliniken Berlin Mitte?

Wenn man wie ich vorher in großen Krankenhäusern im Einsatz war, lernt man dieses kleine Haus schnell zu schätzen. Ich bin nicht umsonst seit 15 Jahren hier! In den großen Berliner Krankenhäusern ist man eine Weile unterwegs, wenn man zum Beispiel zur Intensivstation muss. Meine Güte, was ich da gelaufen bin! Hier sind die Wege deutlich kürzer.

Es gibt auch weniger Hierarchiedenken. Nicht nur die MTRAs untereinander, auch die Ärzte:innen duzen sich mit uns! Man hat nicht das Gefühl, ganz unten im Gefüge zu stehen. Weil hier jeder jeden kennt, geht man respektvoller miteinander um.

Warum sollte sich ein:e Bewerber:in in Deinem Team bewerben?

Wenn Du in einem großen Krankenhaus mit viel Action arbeiten willst, bist du hier natürlich nicht richtig. Aber ich halte es gerade für eine gute Idee, zum Berufsstart ein kleines Haus und kleines Team zu wählen. Du lernst mehr, wirst schneller überall eingesetzt, stehst nicht auf einer Warteliste, um an den Großgeräten eingearbeitet zu werden, wie es in so manch großen Krankenhäusern der Fall ist. Und es geht harmonischer zu! In großen Teams bilden sich viele Gruppen, die untereinander konkurrieren. Hier gibt es nur eine Gruppe, zu der alle MTRAs gehören.

Text: DRK Kliniken Berlin / Maja Roedenbeck Schäfer

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Maja_Schaefer, am 22. Dezember 2021
Mitte, Radiologie
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